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Bundeswehr Einsatzzentrale im Wald

In Altengrabow bei Burg gab es eine Bundeswehrübung mit mehreren Bataillonen.

Von Tobias Dachenhausen 24.06.2017, 06:00

Dörnitz l Mitten im Wald muss in einem von der Bundeswehr aufgebauten Lager ein Fahrzeug repariert werden. Um das möglich zu machen, braucht es Strom, Werkzeug, Technik sowie Ersatzteile. Für gewöhnlich findet man das in derartigen Landschaften selten. „Das muss angefordert werden. Es gibt Situationen und Orte, da ist nicht alles perfekt“, sagt Michael Labsch, Kommandeur des Logistikbataillons 171. Dass aber das Fahrzeug trotzdem repariert werden kann, dafür sorgt die Instandsetzungskompanie des Bataillons. Zelte, Mobile Einsatzzentralen, ganze Werkstätten sind aufgebaut worden. „Für das Aufbauen der taktischen Führungseinheit brauchen wir zwei Stunden. Dann sind wir komplett arbeitsfähig“, erklärt Kompaniechef Tony Kynast. Dazu wurde das Gelände des Truppenübungsplatzes Altengrabow genutzt. Dabei ging es nicht nur um die Instandsetzung von Fahrzeugen. In weiteren Zelten und modernen Containern konnten Waffen repariert oder auch Nachsichtgeräte wieder neu justiert werden.

Neben den technischen und computerbasierten Ablauf wird gleichzeitig auch ein Notverfahren aufgezeigt, dass einen möglichen Ausfall der Computertechnik kompensieren soll. „Das sind Dinge, die die auszubildenden Soldaten bis dahin noch nie gesehen haben“, macht Labsch deutlich.

Anhand dieser Infrastruktur bildete die vierte Kompanie des Burger Logistikbataillons 160 Soldaten aus ganz Deutschland aus. Vor allem angehendes Ausbildungs- und Führungs- sowie Fachpersonal. In zwei Durchgängen wurden die fünf Stationen angelaufen. Dabei ging es im Grunde darum, am Beispiel zu zeigen, welche planerischen, organisatorischen und technischen Aspekte für die logistische Auftragserfüllung unter Einsatzbedingungen erforderlich sind.

Ziel der Übung war es im Bereich des Logstikkommandos gleiche Bilder zu schaffen. „Standards setzen“, nennt es der Kommandeur. Abläufe der sechs verschiedenen Logistikbataillone sollen vereinheitlicht werden. „Damit, falls ein Soldat mal versetzt wird, er gleich in seinem neuen Bataillon mit anpacken kann“, erklärt Labsch. Ein Vorteil: Für ein derartiges Einsatzszenario gibt es keine Vorschriften. „Wir können Denkanstöße und Lösungsansätze selbst entwickeln“, macht der Kommandeur deutlich.

Neben der Ausbildung der Kameraden aus den übrigen Teilen Deutschlands war es auch eine Bewährungsprobe für die vierte Kompanie. „Ich wollte sehen, ob diese Kompanie ihr Handwerk beherrscht“, sagt Labsch. Nach dreiwöchiger Vorbereitungszeit und zweitägiger Übung stellt der Kommandeur fest. „Diese Kompanie hat es drauf.“