Ein Stück Heimat im Einsatzgebiet

Burg l Als nicht ruhig und nicht stabil bezeichnete Kommandeur Karl-Wilhelm Wenz die Situation in Afghanistan Ende Oktober im Volksstimme-Interview. Die Aufgaben der Burger Soldaten reichten vom Personenschutz über den Transport, der Versorgung und Betreuung, der Unterbringung, der IT-Ausstattung bis hin zu Bergekräften, dem militärischen Abschleppdienst, der tätig wird, falls ein Fahrzeug mal eine Panne hat. „Wir leisten einen Beitrag, damit auch die Menschen in Afghanistan einem für uns so selbstverständlichen Zustand, dauerhaft in Ruhe und Frieden leben zu können, einen Schritt näher kommen“, sagte Wenz bei der Verabschiedung Mitte Juni. Ende November waren dann auch die letzten Soldaten des Logistikbataillons 171 „Sachsen-Anhalt“ wieder zu Hause.

Das Ortsschild der Stadt Burg stand seit Ende Juni im Camp Marmal in Afghanistan und sollte für die Soldaten bereits im Einsatzort ein sichtbares Stück Heimat darstellen. Das ist Tradition zwischen der Stadt Burg und den Logistikern der Clausewitz-Kaserne. Das Schild fand seinen Platz vor dem Stabsgebäude der Burger Logistiker. Der Einsatz der Soldaten dauerte über vier Monate.

Nun werden sie auch offiziell wieder in der Heimat begrüßt. Insgesamt haben sich 120 Soldaten aus dem Logistikbataillon 171 an dem Einsatz in Afghanistan beteiligt. Hinzu kommen 83, die im Kosovo ihren Dienst leisteten und 17, die in der Türkei aktiv waren. „Weiterhin hatten wir personelle Einzelabstellungen wie beispielsweise im Irak, in Mali oder bei den Operationen United Nations Interim Force in Lebanon im Mittelmeer oder der Operation Atalanta am Horn von Afrika“, erklärt Pressesprecher Jens Albrecht. Ihnen zu Ehren wird es am Freitag, 15. Januar, um 14 Uhr in der Burger Clausewitz-Kaserne einen Appell geben, der sie offiziell wieder in den Reihen ihren Kameraden begrüßen soll. Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (CDU) wird in einem Grußwort zu den Soldaten sprechen.

„Wir freuen uns natürlich auch regelmäßig Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als Ehrengäste dabei begrüßen zu dürfen, die durch ihre Teilnahme die besondere Verbundenheit der Bevölkerung mit ihren Soldaten zum Ausdruck bringen“, sagt Albrecht. Diese Art der Bataillonsappelle hat bereits Tradition. Sie werden zu den verschiedensten, besonderen Anlässen, wie beispielsweise dem Wechsel eine Kommandeurs, der Verabschiedung von Soldaten in Einsatzgebiete oder eben auch wie in diesem Fall deren Rückkkehr, abgehalten.

Auch im neuen Jahr stehen die Burger Soldaten aufgrund ihrer Expertise für den Einsatz weltweit zur Verfügung. „Konkrete Abstellungen von Soldaten in den Größenordnungen wie in 2015 gibt es derzeit jedoch noch nicht und obliegen rein politischen Entscheidungen“, macht der Pressesprecher deutlich. Neben Einzelpersonal würden unter anderem Kräfte für mögliche Rückverlegungen bereitgehalten. Ziel sei jedoch, so Kommandeur Wenz, möglichst auf die Soldaten zurückzugreifen, die dieses Jahr nicht im Einsatz waren.