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Burger Kolonie Stromausfall bei Minusgraden

Anwohner der Burger Koloniestraße waren Donnerstag und Freitag ohne Strom. Grund war ein technischer Defekt.

Von Katrin Wurm 11.02.2017, 00:01

Burg l Temperaturen draußen unter dem Gefrierpunkt machen vielen zu schaffen. Da freut man sich doch auf die warme Stube und einen heißen Tee. Diese Freude blieb Anwohnern der Burger Koloniestraße gestern und vorgestern verwehrt. Denn sie waren an beiden Tagen stundenlang ohne Strom. „Angekündigt war eine halbe Stunde. Und plötzlich war der Strom ganz weg und kam auch nicht wieder – über viele Stunden“, berichtet Anwohner Clemens Hartmann. Zum Glück habe er einen Holzofen im Wohnzimmer. „Frieren mussten wir nicht“, sagte er.

Was war passiert? „Am Donnerstagnachmittag ging bei uns eine Störmeldung ein. Ein defektes Kabel war wohl der Übeltäter“, beginnt Stefan Grohmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Burg Energienetze GmbH, das Geschehene aufzurollen. Der Kabelmesswagen war seitdem auf der Suche nach dem Defekt. „Dafür mussten wir aber in jedes Haus rein, um es vom Stromnetz zu nehmen, denn wir brauchten eine freie Leitung zur Messung. Das war gar nicht so leicht, weil wir einige Anwohner gar nicht oder erst nach langen Versuchen erreicht haben. Durch die Ferien sind viele im Urlaub“, erklärt Grohmann das Problem. „Da wo wir nicht in die Häuser gekommen sind, aber wir von den Eigentümern über das Telefon das Einverständnis hatten, haben wir Löcher vor die jeweiligen Häusern gebohrt, die Teilabschnitte rausgenommen und in beide Richtungen gemessen, um das fehlerhafte Kabel zu finden. Das war mühsam und dauerte natürlich lange“, führte er aus.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag gab es für die Kolonie-Bewohner geringe Stromzufuhr, sodass sie zumindest kurz heizen konnten.

In den Tagestunden waren sie allerdings ohne Strom, Heizung und ohne Ahnung, wann der Fehler endlich behoben ist und das gewohnte Leben weiter geht. „Wir wissen gar nicht, wo wir mit unseren Einkäufen hin sollen. Das muss doch gekühlt werden“, sagte Anwohnerin Ramona Krahl. Hinzu komme, dass sie ihr elektrisches Inhalationsgerät nicht nutzen konnte. „Ich hoffe, dass der Strom bald wieder da ist, denn ich muss dringend inhalieren“, sagte sie Frau, die derzeit erkrankt ist.

Eine Seniorin blickte aus dem Fenster der ersten Etage eines Mehrfamilienhauses. „Wir fühlen uns schon allein gelassen. Einmal waren welche da und haben gesagt, dass sie daran arbeiten. Seitdem sitzen wir hier mit Jacke und Decke und versuchen die Zeit zu überbrücken“, sagte die Seniorin und berichtet von ihren Nachbarn, die auch im Seniorenalter sind und frierend auf den Strom warteten.

Nach einigen Stunden konnte das defekte Kabel dann geortet und repariert werden. Stück für Stück wurden die Anwohner gestern Nachmittag wieder an das Stromnetz angeschlossen.