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Deichsanierung Start für weiteren Abschnitt in Parchau

Seit Montag gibt es eine weitere Deich-Baustelle bei Parchau/Ihleburg, um den Hochwasserschutz zu verbessern.

Von Steffen Reichel 30.06.2015, 14:50

Burg l Bevor es in diesem neuen Abschnitt allerdings richtig los geht, müssen auch dort die Munitionsräumer und Archäologen den Baugrund untersuchen. „In anderen Bauabschnitten wurden bereits Granaten und ähnliches gefunden“, so Marco Schirmer, Projektverantwortlicher des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW). Nennenswerte archäologische Funde gab es hingegen bisher noch nicht.

Zur Bauanlaufberatung für den Ausbauabschnitt Kilometer 18,30 bis 19,33 hatten sich die Projektbeteiligten an der Panzerrampe bei Kilometer 19,33 am Montag mit LHW-Flussbereichsleiter Reinhard Kürschner getroffen. Auch diese Rampe ist ein Relikt aus der Zeit, als DDR- und sowjetische Streitkräfte an der Elbe „Landesverteidigung“ übten. „Wenn wir also Munitionsreste finden, muss es sich nicht immer um Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg handeln. Auch die sowjetischen Truppen haben solche Spuren hinterlassen“, so Kürschner.

Die massive, zehn Meter breite Rampe aus Betonplatten bei Kilometer 19,33, die für die Befahrung mit Panzern und anderem schweren Gerät einst gebaut worden war, wird im Zuge der Deichsanierung nicht verschwinden, aber erheblich zurückgebaut werden, wie Marco Schirmer erklärt. Übrig bleibt eine nur noch drei Meter breite Überfahrung in Asphalt.

In Asphalt gebaut werden im Zuge der Sanierung des Deichabschnitts auch der Deichverteidigungsweg auf der landseitigen Berme und der Deichkronenweg. Der Deich soll in diesem Bauabschnitt weiterhin um etwa 50 Zentimeter erhöht und wasserseitig abgedichtet werden.

2015/2016 sollen im Burger Elbabschnitt insgesamt fünf Bauabschnitte realisiert werden. Der erste, 2,26 Kilometer lange Abschnitt war Anfang Juni bei Ihleburg/Zerben gestartet worden und umfasst die Kilometer 20,04 bis 22,30. Ein weiterer, dritter Bauabschnitt beginnt bereits am Donnerstag bei Parchau. Dabei handelt es sich um die Kilometer 16,0 bis 17,5. Zwei weitere Bauabschnitte starten dann im Herbst bei Blumenthal (650 Meter Länge) und bei Schartau (1,6 Kilometer).

„Wir bauen zunächst in den Abschnitten, in denen es bei den vorangegangenen Hochwasserereignissen Probleme gab“, erklärt Reinhard Kürschner. Aber auch alle dazwischen liegenden Deichabschnitte im 22 Kilometer langen Burger Elbabschnitt sollen bis 2020 erneuert sein.

Offen ist weiterhin, ob bei Blumenthal ein Flutpolder gebaut wird. Die entsprechenden Untersuchungen laufen.