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Digitale Schultafeln Ende der Kreidezeit ist in Sicht

Digitale Schultafeln ohne Kreide und handliche Tablet-PC für alle Grundschüler soll es bald in Möckern geben.

Von Stephen Zechendorf 23.03.2017, 00:01

Möckern l In ihrer zurückliegenden Sitzung einigten sich die Möckeraner Stadtratsmitglieder mehrheitlich darauf, den notwendigen Eigenanteil der Stadt für digitale Schultafeln und Tablet-PC aufzubringen. Das macht eine überplanmäßige Ausgabe im laufenden Haushaltsjahr nötig. Den Löwenanteil von 75 Prozent will das Land Sachsen-Anhalt beisteuern.

Nach ersten Berechnungen der Möckeraner Stadtverwaltung kostet eine Erstausstattung aller Grundschulen in kommunaler Trägerschaft mit Whiteboards und Tablet-Klassensätzen rund 292.500 Euro.

Um den benötigten Eigenanteil aufzubringen, bedient man sich im laufenden Haushaltsjahr aus den Mitteln, die eigentlich für die jährliche Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen eingestellt worden sind. Die Entnahme von 47.500 Euro aus diesem Konto sei mit der Möckeraner Stadtwehrleitung abgesprochen worden, erklärte der stellvertretende Stadtbürgermeister Holger Maier. Weitere 25.000 Euro sind ohnehin in diesem Jahr für solche Technik in Schulen eingestellt.

Zuvor hatte bereits der Bildungs- und Kulturausschuss einer Möckeraner Beteiligung an dem Landesförderprogramm zugestimmt. Nun müssen in einigen Grundschulen noch entsprechende Konzeptionen erstellt werden. Für Loburg und Wörmlitz liegen solche Konzepte bereits vor. Auch muss die Stadtverwaltung nachweisen, dass die am Förderprogramm teilnehmenden Schulen langfristig bestandsfähig sind.

Warum die Stadt jetzt sofort an dem Förderprogramm teilnehmen müsse, obwohl dies auch im Jahr 2018 möglich sei, wollte Ratsmitglied Andreas Fischer (Wählergemeinschaft) wissen. Er fürchtet einen „Schnellschuss“.

Hier argumentierte Holger Maier, dass die Fördermittel „nicht unendlich“ seien: „Wir wollen ein Komplettpaket als runde Sache jetzt abgeben.“ Er sei allerdings auch nicht optimistisch, dass die gesamte Förderung „in einem Wurf kommt“.

Von Ulrich von Wulffen (CDU) kam die Frage, wer in den Schulen für die technische Wartung und Aktualisierung verantwortlich sein solle und ob denn alle Lehrer mit der neuen Technik arbeiten wollen. Hierzu entgegnete Holger Maier, dass es in allen Schulen Kollegen gibt, „die brennend auf die neuen IT-Komponenten warten. Und sicher auch welche mit Vorbehalten.“

Dass die IT-Technik Einzug ins Klassenszimmer halten muss, steht für die meisten Ratsleute fest. In den weiterführenden Schulen werde zum Teil schon erwartet, dass die Kinder in den Grundschulen an diese Technik herangeführt werden, hieß es.