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Eignungstest Lebensretter auf vier Pfoten

Rettungshunde und ihre Führer unterzogen sich am Sonnabend in Körbelitz einem Eignungstest.

Von Andreas Mangiras 04.07.2016, 11:00

Körbelitz l Ihr größter und wichtigster Einsatz? Katrin Wanderer muss nicht lange nachdenken. Als im vorigen Mai die kleine Inga nahe Uchtspringe verschwand. „Eine Dreiviertelstunde, nachdem das Kind vermisst gemeldet worden war, lief die Anforderung bei uns auf. Zwei Stunden später waren wir vor Ort“, erinnert sich die Leiterin der Rettungshundestaffel des DRK-Regionalverbandes Magdeburg-Jerichower Land, als wäre es gestern gewesen. Den ganzen Tag ging die Suche. Am Abend waren alle groggy, Zwei- und Vierbeiner, von den Strapazen und dass die Suche erfolglos blieb, erinnert sich Katrin Wanderer. Inga ist noch heute vermisst ...

Am Sonnabend war der Regionalverband Gastgeber für einen Eignungstest. Er ist die erste Hürde, die ein künftiger Rettungshund überwinden muss. Vertreter von fünf der sechs DRK-Rettungshundestaffeln stellten sich mit 16 Hunden den erfahrenen Bewertern Jürgen Lachmann aus Naumburg und Tanja Fröhlich aus Wanzleben.

Wesen und Verhalten in ungewohnten Situationen werden begutachtet, um herauszufinden, ob eine Ausbildung, die zwei bis drei Jahre dauert, für den Hundeführer und seinen vierbeinigen Gefährten lohnen. Rettungshunde sollen in allen Situationen freundlich und sicher, unerschrocken, gewandt und lernfreudig sein. Natürlich soll er hören ...

Am Sonnabend müssen die Hunde sich plötzlichen Ansammlungen wildfremder Menschen stellen, Feuer und Rauch schlägt ihnen entgegen, ebenso wie wildes Hupen, Kettensägenlärm, Menschen stürzen und laufen weg.

Auch die Körbelitzerin Katrin Wanderer hat zwei Hunde im Test. Zwei weitere Labradore hat sie noch zuhause. Sie sind bereits geprüfte Rettungshunde. Doch etwa alle 18 Monate müssen die Hunde ihren Status als geeignete Lebensretter erneut nachweisen. Deshalb gehört auch zweimal wöchentliches Training für sie und ihre vierbeinigen Lebensretter dazu, alles ehrenamtlich. Seit 14 Jahren hat die Körbelitzerin Rettungshunde, erst in den Staffeln Wanzleben und Schönebeck. Seit 2010 gibt es die Staffel Magdeburg/Jerichower Land.

Etwa fünf Mal im Jahr wird die hiesige Rettungshundestaffel angefordert. Das klingt nicht sehr viel. „Wir könnten mehr“, sagt Katrin Wanderer. „Nicht jeder weiß, dass es uns gibt, im Gegensatz zur Polizei mit ihren Hunden.“ 13 Mitglieder hat die Staffel. 18 Hund gehören dazu. Acht sind geprüfte Rettungshunde.

Im nächsten Jahr soll in Körbelitz die große Rettungshundeprüfung ausgerichtet werden. „Wir haben hier in Körbelitz richtig gute Bedingungen mit dem Sportplatz und die Feuerwehr unterstützt uns ganz toll“, sagt Katrin Wanderer.

Am Sonnabend haben alle 16 Hunde den Test bestanden.