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Eisenbahnbrücke Güsener schaltet Bund ein

Die Eisenbahnbrücke über den Kanal bei Güsen ist ein Nadelöhr. Um eine Sanierung zu erreichen, schaltete Alfred Hirsch den Bund ein.

Von Thomas Höfs 23.07.2016, 11:57

Güsen l Seit Wochen treibt den Güsener Alfred Hirsch die Eisenbahnbrücke über den Elbe-Havel-Kanal in seinem Ort um. Der Ingenieur erkennt deutliche Verfallserscheinungen an der Überführung über die Bundeswasserstraße. Seine Meinung: Das Bauwerk müsste dringend ersetzt werden (Volksstimme berichtete).

Die Bahn hatte aber wissen lassen, dass der Zustand der Brücke nicht so schlecht sei, wie von Alfred Hirsch behauptet. Die 1950 errichtete Brücke sei standsicher und werde in den kommenden 20 Jahren ihre Tragfähigkeit nicht einbüßen, teilte die Bahn mit.

Alfred Hirsch ist nach wie vor anderer Meinung, sagte er in dieser Woche. Nicht nur, dass er die Brücke für marode halte. Auch den inzwischen ausgebauten Kanal enge die Brücke kurz vor der Schleuse Zerben ein. Es sei geradezu ein Witz, dass alle Brücken über dem verbreiterten Kanal erneuert werden, bis auf die 66 Jahre alte Eisenbahnbrücke bei Güsen.

Deshalb habe er sich nun an das Bundesverkehrsministerium gewandt, teilte er mit. Dort hat er die Fachleute gebeten, sich der Sache anzunehmen und die Angelegenheit zu prüfen.

Er hofft mit der Anfrage beim Bundesverkehrsministerium, dass die dort tätigen Beamten erkennen, dass die Eisenbahnbrücke erneuert werden müsse. Es sei sonst für den Bürger nicht zu verstehen, dass Unsummen für den Ausbau des Kanals ausgegeben werden und dann bleibe eine kleine Brücke einfach stehen.

Ursprünglich, räumte die Bahn auf Nachfrage ein, sei der Neubau der Brücke vom Wasserstraßenneubauamt gefordert worden. Vor sechs Jahren sei allerdings der Ausbau noch einmal hinsichtlich kostengünstigerer Varianten untersucht worden. Dabei habe die Bundesbehörde festgestellt, dass ein Neubau der Brücke mit einer größeren Spannweite doch nicht mehr nötig sei, hieß es. In den zurückliegenden Jahren habe sich die Ansicht der Fachleute des Wasserstraßenneubauamtes nicht verändert, ließ die Bahn wissen und begründet damit den nicht durchgeführt Neubau. Bislang habe die Bahn vom Wasserstraßenneubauamt nichts mehr zu dem Thema gehört.

Eine Antwort auf seine Anfrage habe er noch nicht erhalten. Doch zeitnah, so hätten es ihm die Mitarbeiter des Ministeriums versichert, würden sie sich mit der Angelegenheit befassen.

Die kleine Nebenstrecke verbindet das Schwellenwerk zwischen Güsen und Zerben mit der Bahnstrecke zwischen Berlin und Magdeburg. Regelmäßig nutzt das angeschlossene Unternehmen die Gleise, um die fertigen Bahnschwellen über die Schiene aus dem Werk zu transportieren. Dadurch wird auch der Lkw-Verkehr durch Güsen reduziert.