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Elbe Mehr Spaß als in einem See

Die Elbschwimmstaffel hat am Mittwoch Station im Jerichower Land gemacht. Es gab prominente Mitschwimmer zwischen Niegripp und Blumenthal.

05.07.2017, 23:01

Burg l „Das können wir wieder machen“, meinten Jörg Rehbaum und Steffen Burchhardt am Mittwochnachmittag in Blumenthal kurz nach Ankunft der Elbschwimmstaffel, die damit die 12. Etappe beendete. Beide erwiesen sich als routinierte Schwimmer, die die Strömung flussabwärts von Niegripp nach Blumenthal als „neue und tolle Erfahrung“ einstuften und zwei Kilometer zurücklegten. „Auch deshalb, weil der Fluss gar nicht so trübe ist. Es machte mehr Spaß als in einem See“, sagte Burchhardt.

Für sie war das „Bad“ in einer heute weitaus sauberen Elbe eine Art Feuertaufe für einen guten Zweck, bei der alle Schwimmer bei Blumenthal reichlich Applaus ernteten. Beide Kommunalpolitiker können sich nun einreihen in die 250 Amateur-Schwimmer, die in drei Wochen eine Strecke von 575 Kilometern in 19 Etappen absolvieren. Und während die einen im Fluss, begleitet von der DLRG, ihr Bestes geben, forschen zeitgleich Experten der Technischen Universität (TU) Dresden, der TU Berlin und des Karlsruher Instituts für Technologie. Die Wissenschaftsteams nehmen über die gesamte Strecke Proben und messen unter anderem die Wasserqualität, das Algenwachstum oder prüfen die Belastung durch Mikroplastik. „Das geschieht in dieser Komplexität von Bad Schandau bis Geesthacht zum ersten Mal“, erklärt Nina Petersen vom Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2016/2017. Gestern wurden die Cyanobakterien (Blaualgen) untersucht. Dabei stand bei Niegripp ein Wert von 0,5 Mikrogramm pro Liter zu Buche, bei Blumenthal waren es 1,5 Mikrogramm pro Liter. „Insgesamt sehr gute Werte“, urteilte André Zaake, wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, lokale Einflüsse auf die Gewässerqualität zu identifizieren und daraus Konzepte zu entwickeln, um den Gewässerzustand nachhaltig zu verbessern. An ausgewählten Staffeln können Interessierte selbst experimentieren oder mit den Fachleuten ins Gespräch kommen.

Am Donnerstag startet die 13. Etappe nach Tangermünde, wo wieder viele Besucher erwartet werden. Ein Wermutstropfen blieb gestern die mehrstündige Zeitverschiebung, die dafür sorgte, dass bei Niegripp Neugierige leider warteten, während die Schiffe schon längst abgelegt hatten.