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Elternrat sauer Burger Grundschule gehen die Lehrer aus

Insgesamt 54 Unterrichtsstunden bleiben ab Januar pro Woche in der Pestalozzischule Burg unbesetzt. Nun ist der Elternrat aktiv geworden.

Von Juliane Just 09.12.2016, 12:31

Burg l Die Grundschule Pestalozzi stand bisher immer vorbildlich da. Mit 103 Prozent Unterrichtsversorgung war das Kollegium gut aufgestellt. Doch zum Jahreswechsel kippt die Lage. Ein Lehrer und eine pädagogische Mitarbeiterin gehen in den Ruhestand. Die Zukunft der Migrationslehrerin bleibt unsicher. Somit könnte die Schule zum Jahresanfang nur noch 93 Prozent Unterrichtsversorgung sicherstellen, 54 Stunden können pro Woche nicht mehr besetzt werden. „Unsere Lehrkräfte sind mit 27 Stunden pro Woche ausgelastet. Eine Mehrbelastung ist nicht möglich“, sagt Schulleiterin Simone Henes. Sie habe die Stellen dem Landesschulamt gemeldet, jetzt müsse man abwarten.

Nun ist der Elternrat tätig geworden und hat 200 Unterschriften gesammelt, unter anderem bei einem Schulmusical in der vergangenen Woche. Das Gremium hat vier Forderungen an das Landesschulamt: „Wir wollen einen Akzent setzen und zeigen, dass sich zahlreiche Eltern eine gute Bildung für ihre Kinder wünschen“, unterstreicht Daniela Kothe, Vorsitzende des Schulelternrats.

Der Elternrat fordert, dass die Kinder mindestens 100 Prozent Unterrichtsversorgung erhalten. Das ist nur mit mehr Personal möglich. Zudem sollen den Lehrkräften mindestens zwei pädagogische Mitarbeiter zur Seite stehen. Bisher arbeiteten drei Mitarbeiterinnen in der Schule, ab Januar wird es keine mehr geben. „In Zeiten der Inklusion sollten solche Mitarbeiter einfach verfügbar sein. Nur so kann der unterschiedliche Leistungsstand der Kinder individuell betreut werden“, sagt Daniela Kothe. Genau deshalb setzt sich der Elternrat nun auch dafür ein, dass die derzeitige Migrationslehrerin an der Schule bleibt. Deren Zukunft ist weiterhin unklar, wie die Schulleiterin bestätigt: „Wir haben uns für den Erhalt dieser Stelle eingesetzt.“

Die inklusive Bildung der Kinder, bei der durch einen Förderschullehrer intensiv auf Kinder mit Förderschulbedarf eingegangen wird, muss ebenfalls ausgebaut werden. Derzeit ist eine Förderschullehrkraft vorhanden. Die Schule muss 40 Stunden sicherstellen, von der einen Kraft können jedoch nur 23 Stunden geleistet werden. Deswegen fordert der Elternrat zusätzlich die Einstellung einer weiteren Förderschullehrkraft. „Die Individualität geht sonst verloren“, befürchtet Daniela Kothe.

Nun müssen die Schulleitung und der Elternrat eine Antwort des Landesschulamtes abwarten. Allen Beteiligten ist klar, dass die verlorenen Kräfte wohl nicht in die Grundschule zurückgeholt werden können. Vielleicht ist aber eine Neubesetzung der Stellen möglich. „Wir müssen dran bleiben. Wenn die Forderungen abgelehnt werden, wenden wir uns an höhere Stellen“, versichert Daniela Kothe. „Wir sind mit Herzblut für die Bildung unserer Kinder dabei.“