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Flüchtlinge Zu Fuß von Altengrabow nach Ziesar

Flüchtlinge aus der Notunterkunft in Altengrabow sind zu Fuß nach Ziesar gelaufen. Sie wollten nach Berlin.

Von Andreas Mangiras 14.10.2015, 19:12

Altengrabow/Ziesar (am) l Rund 200 Flüchtlinge sind am Mittwoch zu Fuß in Ziesar angekommen. Sie sollen nach Volksstimme-Informationen unter anderem aus dem von der Bundeswehr für das Land vorbereitete Aufnahmequartier am Truppenübungsplatz Altengrabow stammen. Die Menschen hatten im Regen Zuflucht an einer Tankstelle gesucht. Ihr Ziel sei Berlin, hieß es.

Die Feuerwehr in Ziesar hatte die Flüchtlinge mit Decken versorgt. Nach Volksstimme-Informationen wurde das DRK Brandenburg beauftragt, die Flüchtlinge zu bewegen, wieder nach Altengrabow zurückzukehren. Das DRK sollte auch den Transport absichern. Ob und wie das gelungen ist, war bei Redaktionsschluss noch unklar.

In Altengrabow hatten am Montagabend die ersten Flüchtlinge Unterkunft gefunden. Die Bundeswehr hatte hier Wohnbereiche für 400 Personen vorbereitet. Bis Ende der Woche sollen die Quartiere voll belegt sein.

Im Innenministerium in Magdeburg geht man davon aus, dass die Ziesarer Flüchtlinge aus Altengrabow stammen. „Es müssen aber nicht alle von dort sein. Unsere Erfahrung ist, dass derzeit sehr viele einzelne Personen und kleine Gruppen im Land unterwegs sind, um ihre eigenen Ziele zu erreichen“, erklärte ein Sprecher auf Volksstimme-Nachfrage. Bevorzugte Ziele für Flüchtlinge, die die Notunterkünfte verließen, seien neben Berlin, Frankfurt/Main, das Ruhrgebiet und Skandinavien. Oft hätten sie dort Familie oder Bekannte.

Die angebotenen Quartiere für die Flüchtlinge „sind keine Gefängnisse“, betonte Sprecher Stefan Brodtrück. Die Menschen könnten sich frei bewegen. „Unserer Erfahrung nach geht von diesen Menschen keine Gefahr aus“, betonte Brodtrück. „Sie gefährden sich eher selbst, wenn sie vielbefahrene Autobahnen oder Landstraßen zu Fuß ablaufen.“