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Hohe Kosten Gommern schafft keine Kehrmaschine an

Die Stadt Gommern wird keine Kehrmaschine anschaffen, informierte Bürgermeister Jens Hünerbein. Grund sind die hohen Kosten.

Von Manuela Langner 03.06.2016, 07:00

Gommern l Im Haushaltsplan 2016 waren vorsorglich Leasingkosten in Höhe von 13 600 Euro (für acht Monate) für eine Straßenkehrmaschine eingestellt worden. Die Maschine könnte neben der Straßenreinigung beim Sauberhalten der Straßeneinläufe (Gullys) helfen, wurde in den Fachausschüssen, die sich im Winter 2015 mit der Anschaffung beschäftigt hatten, argumentiert.

Ob die Straßenkehrmaschine nun angeschafft werde, erkundigte sich Knut Hartstock (SPD) am Mittwochabend auf der Sitzung des Hauptausschusses.

Die Entscheidung sei dagegen gefallen, informierte Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos). Es werde auch künftig eine Firma beauftragt werden.

Heinz-Hellmer Wegener (CDU) überraschte die Entscheidung. Er erinnerte daran, dass die Stadtwirtschaft mit der Kehrmaschine entlastet werden sollte. Im Rathaus sei lange diskutiert worden, erklärte der Stadtchef. Ausschlaggebende Argumente seien letztlich die Auslastung der Maschine und die Gebührensatzung gewesen, die alle Anlieger hätte heranziehen müssen - ob sie ihre Straße reinigen oder nicht. Außerdem hätte noch ein weiterer Mitarbeiter eingestellt werden müssen. Insofern hätten die eingeplanten Leasingkosten bei weitem nicht ausgereicht, fügte Cornelia Fritsch, Leiterin Haupt- und Ordnungsamt, hinzu. Darüber hinaus hätten alle Straßen ausgeschildert werden müssen, wann dort nicht geparkt werden darf, weil die Kehrmaschine durchfährt.

Allerdings räumte Jens Hünerbein ein, dass er nicht ausschließen könne, dass die Straßen nach dem starken Regen am Mittwoch nicht so gut abgelaufen sind, weil nicht alle Straßeneinläufe frei waren. In der Einheitsgemeinde waren vor allem in Nedlitz und Menz Probleme aufgetreten. In Menz lief unter anderem der ausgebaute Kita-Keller voll. Gemeinsam mit dem DRK-Regionalverband, dem Kita-Träger, wollte die Stadt gestern die Schäden in Augenschein nehmen und über Konsequenzen beraten.

In Menz läuft derzeit der zweite Bauabschnitt des Birkenweges. Für das Verlegen von Anschlüssen wird voraussichtlich noch in diesem Monat die B 184, auf die der Birkenweg trifft, voll gesperrt. Allerdings ist die eintägige Sperrung der Bundesstraße eine Kleinigkeit im Vergleich zur geplanten Vollsperrung der B 184 zwischen Dannigkow und Leitzkau zwischen Juli und Oktober. Die Fahrbahn des Abschnittes zwischen den Ortsumgehungen Gommern/Dannigkow und Leitzkau soll verbreitert und die Kuppe bei Leitzkau entschärft werden.

Die geplante Vollsperrung trifft in der Einheitsgemeinde auf wenig Gegenliebe. Der Verkehr soll über Leitzkau, Ladeburg, Möckern und Vehlitz umgeleitet werden. Genauere Informationen, beispielsweise wann die Sperrung in Kraft trifft, gebe es noch nicht, teilte Jens Hünerbein mit.

Der Ortschaftsrat Vehlitz hatte im Mai schon eine Behelfsampel für die Zeit der Umleitung beantragen dürfen, damit die Einwohner noch von der einen auf die andere Straßenseite gelangen. Der Ausbau der B 184 hat zudem Auswirkungen auf den ländlichen Wegebau. Der Ausbau des Apfelweges über das Ladeburger Bodenordnungsverfahren muss in das nächste Jahr verschoben werden, weil der Apfelweg als Umleitungsstrecke für Anlieger benötigt wird.

Mit der Forderung, beim Ausbau der Kreisstraßen bloß nicht die K 1237 aus den Augen zu verlieren, wandte sich Jürgen Michalek (CDU), auch Prödels Ortsbürgermeister, an Frank Krehan (FWGLG), der Mitglied des Kreistages ist. „Wir bemühen uns“, versicherte er.