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Kirche Loburg läutet Reformationsjubiläum ein

Eine neue Glocke in der St. Laurentiuskirche Loburg wird am 31. Oktober das Reformationsjahr 2017 einläuten.

Von Stephen Zechendorf 24.10.2016, 01:01

Loburg l Am 31. Oktober, dem diesjährigen Reformationstag, soll um 14 Uhr in einem Gottesdienst die in der Loburger St. Laurentiuskirche aufgebaute Glocke zum ersten Mal ertönen und das Reformationsjahr 2017 einläuten. Darüber informiert der Loburger evangelische Pfarrer Georg Struz: „Die Kirchengemeinde ließ eigens dafür eine Reformationsglocke gießen.“ Vor allem aber wird mit diesem Neuguss das Geläut im Glockenturm komplettiert.

Man wolle am diesjährigen Reformationstag das in Kirchen übliche „Vorläuten“ eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn aufgreifen und etwas erweitern: „In Loburg will man nicht nur einen einzigen Gottesdienst, sondern gleich das gesamte Reformationsjahr 2017 einläuten“ so Struz.

Mit fünf Glockenschlägen, die für 500 Jahre Reformation stehen, wird mit Musik, besinnlichen Texten und einem Anspiel zu einem Gang durch fünf Jahrhunderte Reformation eingeladen. Dabei solle der Fokus nicht nur auf die großen Ereignisse gerichtet sein, sondern auch die Geschichte vor Ort soll zur Sprache kommen.

Die Glocke wird vom Nachtwächter Bernardo (alias Bernhard Stöhr) angeschlagen, der in der Kleidung seiner Zunft auftreten und die einzelnen Jahrhunderte mit einem markanten Spruch ankündigen wird.

„Das Anspiel – ein kleines Theaterstück – wurde eigens für den Anlass von Heike Richert geschrieben, die am Francisceum in Zerbst die Theater-AG leitet“, weckt der Loburger Pfarrer weiter Interesse an dem Reformationstag: „Das Stück, das von Loburger Konfirmanden gespielt wird, stellt eine Szene auf dem Loburger Markt im Jahr 1538 dar. Es bezieht sich dabei auf Originalaussagen aus einem Protokoll des Stadtrates, auf Aufzeichnungen aus der Kirchenchronik und Recherchen zur Zeitgeschichte.“ Im Anschluss wird zur Begegnung bei Kaffee und Kuchen ins Gemeindehaus eingeladen.

Die Loburger Kirche besaß bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges vier Glocken. Nur eine einzige Glocke blieb nach den beiden Kriegen der Kirchengemeinde übrig. 1967 wurde eine zweite und 2015 eine dritte Glocke gegossen. Mit der Reformationsglocke ist das Geläut der St. Laurentiuskirche nach 99 Jahren wieder komplett. Zum ersten Mal werden alle vier Glocken gemeinsam nach der Christvesper am Heiligabend zu hören sein. Auch die letzte Glocke wurde ausschließlich aus Privatspenden finanziert.

Die Dresdner Künstlerin Dr. Christiana Weber schuf die Glockenzier für diese Glocke. Sie zeigt die Lutherrose flankiert von den Jahreszahlen 1517 und 2017. Auf der anderen Seite sind die Taube als Symbol des Geistes Gottes sowie zwei Fische als Symbol der Christen zu sehen. Am unteren Rand ist der Bibelvers aus der Bergpredigt zu lesen: Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes heißen. (Mt 5,9).