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Kooperation Günstigere Energie für das Handwerk

Die Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde und die Burger Stadtwerke arbeiten künftig Hand in Hand. Das soll Vorteile für beide Seiten bringen.

Von Tobias Dachenhausen 29.07.2016, 07:00

Burg/Genthin l Mit der Vereinbarung hoffen die Stadtwerke auf neue Kunden und die Mitgliedsbetriebe profitieren von günstigeren Tarifen. Die Tinte unter dem Vereinbarungsvertrag zwischen den Stadtwerken Burg und der Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde ist trocken. Am Donnerstag haben Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Alfred Kruse und Kreishandwerkerschaft-Vorstand Konrad Zahn die Partnerschaft besiegelt. Zukünftig sollen Innungsmitglieder von günstigeren Konditionen bei Strom- und Gaslieferungen profitieren. Gleichzeitig hoffen die Stadtwerke auf neue Kunden aus dem Bereich Handwerk. „Unsere Betriebe sind teilweise sehr energieintensiv unterwegs. Das hat uns dazu bewegt, das Gespräch zu suchen“, erklärt Konrad Zahn.

Mit dieser Vereinbarung können Innungsbetriebe der Kreishandwerkerschaft bei ihren Energiekosten Geld sparen. Kruse spricht bei einem Wechsel zu den Stadtwerken von einem finanziellen Vorteil im dreistelligen Bereich pro Jahr. Je nach Art des Betriebes und dem damit verbundenen Energieverbrauch könne die Ersparnis auch noch größer werden. Sechs Cent pro Kilowattstunde sparen die Handwerksbetriebe gegenüber durchnittlichen anderen Tarifen ein. Ein erstes Feedback habe es schon gegeben. „Wir haben von einem Betrieb die Rückmeldung bekommen, dass er Kosten im mittleren vierstelligen Bereich eingespart hat“, sagt Vertriebsleiter Günther Peter. Die Vereinbarung gilt zunächst bis Ende 2017. Danach können beide Partner neu entscheiden.

Erst vor gut einem Jahr hat die Kreishandwerkerschaft eine Kooperationsvereinbarung mit der Volksbank Jerichower Land unterschrieben. Dabei geht es vor allem um gemeinsame Veranstaltungen wie Freisprechungen oder Ehrungen von Handwerksmeister. Genau wie die Volksbank vor einem Jahr werden die Stadtwerke nun Gastmitglied der sieben Innungen der Kreishandwerkerschaft sein und somit an deren Veranstaltungen teilnehmen können. „Wir als Handwerker sind regional unterwegs. Deshalb haben wir auch versucht, eine regionale Partnerschaft zu initiieren“, macht Zahn deutlich.

Im März dieses Jahres wurden dann die ersten Ideen zu Papier gebracht. „Wir hatten von Anfang an ein gemeinsames Bewusstsein, so dass wir schnell die ersten Ansätze vereinbaren konnten“, erinnert sich Kruse. Dabei sei es immer wichtiger, verschiedene Kompetenzen zusammenzubringen, macht der Stadtwerke-Geschäftsführer deutlich. Mit der Vereinbarung wurde laut Kruse auch ein Forum für den Austausch geschaffen.

Die Kreishandwerkerschaft hofft mit dieser Vereinbarung, dass es für die Innungsbetriebe ein Grund mehr sei, dabeizubleiben. „Und die, die noch kein Mitglied bei uns sind, kommen vielleicht noch dazu“, blickt Zahn hoffnungsvoll in die Zukunft. Mit dem Angebot solle auch dem Desinteresse an Innungen entgegen gewirkt werden. Zahn: „Wir haben einen Organisationsgrad von 15 Prozent in den Betrieben. Da ist noch viel Potenzial vorhanden“, bekräftigt das Vorstandsmitglied und ergänzt: „Die Mitgliedschaft in einem der Innungbetriebe bietet nun auch einen finanziellen Vorteil.“ Denn der günstige Tarif der Stadtwerke ist an eine Mitgliedschaft in eine der Innungen der Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde gebunden. Am meisten davon profitieren werden Handwerksbetriebe mit hohem Energieverbrauch wie Kfz-Werkstätten, Metallbauer oder Bäckerein. „Leider haben wir keine Innung für Fleischer mehr, die durch ihre Kühlhäuser sehr hohe Energiekosten haben und mit einer Mitgliedschaft sehr viel Geld sparen könnten“, so Zahn. Derzeit sind knapp 1000 Innungsbetriebe in der Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde organisiert.