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Krankenkasse Burger DAK-Filiale geschlossen

Die Krankenkasse DAK hat sich aus Burg zurückgezogen und ihre Filiale in der Schartauer Straße geschlossen.

Von Katrin Wurm 18.10.2016, 01:01

Burg l Drei bis fünf Kunden am Tag steuerten zuletzt die Filiale der Krankenkasse DAK in der Schartauer Straße an. „Die Wirtschaftlichkeit war hier einfach nicht mehr gegeben“, erklärt Claus Uebel, Pressesprecher der DAK für Sachsen-Anhalt die Entscheidung über das Aus der Geschäftsstelle in der Burger Innenstadt. Außer einem verblassten Firmenlogo weist nichts mehr auf die ehemalige Filiale in der Stadt hin. „Unsere Kunden wurden mit einem Informationsschreiben über die Schließung informiert“, sagt Uebel am Telefon.

Auch eine Krankenkasse müsse wirtschaftlich arbeiten, dies verlange der Gesetzgeber, so der DAK-Pressesprecher. „Wir prüfen regelmäßig die Kundenfrequenzen in unseren Filialen. In Burg haben wir das in den vergangenen zwei Jahren auch intensiv beobachtet. Dabei mussten wir feststellen, dass die Geschäftsstelle immer weniger genutzt wurde. Die Zahlen waren stark rückläufig“, erklärt Uebel weiter.

Die Krankenkasse hat etwa 3000 Kunden in Burg und Umgebung. Diese müssen sich nun mit ihren Anliegen an die Servicestellen in Magdeburg oder Stendal wenden. Für den Burger Manfred Karstädt ist das eine große Hürde. „Meine Frau und ich sind Rentner und mit unseren 78 Jahren ist es für uns nicht so einfach, wegen unseren Anliegen immer nach Magdeburg zu fahren“, sagt er. Er bemängelt zudem den Informationsfluss der Kasse. „Wir wurden nicht informiert und waren über die Schließung sehr überrascht“, zeigt sich Manfred Karstädt verärgert. Er hofft, dass die DAK zumindest für die älteren Kunden eine Zwischenlösung parat hat.

DAK-Sprecher Uebel weist auf die Angebote für die älteren Kunden oder die Kunden, die besondere Hilfe benötigen, hin: „Wir bieten Hausbesuche an und beraten dann auch bei unseren Kunden zu Hause, zum Beispiel zu den Themen Pflege oder Begutachtung.“

Schrumpfende Filialnetze betreffen mittlerweile viele Krankenkassen. Sie schließen ihre Filialen in strukturschwachen Gebieten und konzertieren sich auf Ballungsgebiete und Städte. Als andere große Krankenkasse hat sich bereits 2014 die Barmer GEK aus Burg zurückgezogen.

„Wir haben in den vergangenen Jahren ein verändertes Kundenverhalten festgestellt. Vieles wird über Telefon, E-Mail oder die Chat-Funktion auf unserer Internetseite geklärt. Eine persönliche Beratung vor Ort nehmen die wenigsten wahr“, sagt Uebel zum veränderten Kundenverhalten und den daraus resultierenden Schließungen. Man achte aber darauf, dass die Kunden keine weite Entfernung zu ihrer nächsten Filiale in Kauf nehmen müssen. Sprecher Claus Uebel: „Das ist mit dem Standort Magdeburg gegeben.“

Die bisher in Burg beschäftigten Kundenberater wurden in die Filialen nach Magdeburg versetzt.