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Landwirtschaft Tierverluste besser entschädigen

Landwirt fordern vom Land bessere Entschädigungen für Tierverluste. Landwirtschaftsministerin Dalbert besuchte dazu Schopsdorf.

Von Bettina Schütze 01.03.2017, 11:33

Schopsdorf  l Ohne fassbare Ergebnisse endete am Dienstagabend ein Kurzbesuch von Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (B 90/Grüne) in der Agrargenossenschaft Schopsdorf. Kuhherden der Agrargenossenschaft, darunter Zuchttiere, waren in den letzten zwei Jahren wiederholt von Wolfsangriffen heimgesucht worden. Die Agrargenossenschaft hat dadurch rund 20 Tiere verloren.

Uwe Menge, Vorsitzender der Agrargenossenschaft Schopsdorf, und Franz-Michael Behrendt, Vorsitzender der Agrargenossenschaft Paplitz, forderten, dass die Entschädigung in Höhe des Wertes bei der Absetzung herangezogen wird. Diese liegt bei weiblichen Tieren zwischen 500 und 550 Euro, bei männlichen Tieren bei 800 Euro. Gegenwärtig werden zwischen 120 und 150 Euro gezahlt, wenn der Wolfsriss bestätigt wird. Ist von dem fehlenden Tier nichts zu finden, gibt es gar keine Entschädigung.

Außerdem möchten die beiden Vorsitzenden eine Lösung, dass nicht sie für den Verlust der Tiere verantwortlich gemacht werden, zum Beispiel in Form einer „Gelben Karte“, wenn der Wolf im Verdacht steht, das Tier gerissen zu haben.

Die Ministerin war gekommen, um sich selbst ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. In Sachen Entschädigung erklärte Claudia Dalbert, dass das Land schon 100 Prozent bei nachgewiesenem Wolfsriss für ein Tier zahle. Andere Bundesländer liegen hier darunter. „Aber für ein Tier, dass nicht zu finden ist, können wir nicht zahlen.“

Franz-Michael Behrendt hielt der Ministerin entgegen, dass die Verantwortlichen für die Großtrappe einen Plan und Geld haben. Für Rinder gibt es das nicht. Obwohl die Ministerin versprach, Lösungen für die Landwirte zu finden, waren die beiden Vorsitzenden der Agrargenossenschaft nicht so recht zufrieden. Sie vermissten klare Antworten auf ihre Sorgen und Probleme mit dem Wolf.