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Leader-Projekte Zwei Millionen Euro für die Region

Leader Förderung: Für Projekte in den Bereichen Natur, Tourismus und Daseinsvorsorge stehen zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Von Tobias Dachenhausen 05.07.2016, 11:06

Burg/Genthin l Die Sanierung von Dach und Fassade der Gutsanlage Karow, die Erarbeitung einer Online-Plattform für das Burg Theater oder auch die Dachsanierung der Gutsscheune auf dem Hofkammergut in Niegripp – die Prioritätenlisten der Lokalen Aktionsgruppe für das Jahr 2016 war umfangreich und vielfältig. 22 Projekte in den Bereichen Natur und Landwirtschaft, Kultur und Tourismus sowie Daseinsvorsorge wurden berücksichtigt. Dabe ist das Projekt Generationsübergreifendes Zentrum in Reesen das erste in Umsetzung befindliche Projekt in der aktuellen Förderphase. Richtfest war hier am 28. Juni. Nun werden Ideen für das kommende Jahr gesammelt. „Mit Hilfe des Leader-Managements ist in der Vergangenheit viel bewirkt wurden. Das wollen wir nicht abreißen lassen und hoffen auf eine breite Beteiligung auch im laufenden Jahr“, sagt Landrat Steffen Burchhardt (SPD).

Fast zwei Millionen Euro stehen für Projekte aus und für die Region noch zur Verfügung. Und das sei erst ein Teil. „30 bis 50 Prozent wird es wohl sogar noch mehr geben“, prophezeit Heike Winkelmann vom Leader-Management. „Geld ist da“, sagt auch der Leiter der Lokalen Aktionsgruppe Dr. Heinz Paul. Und dieses Geld soll der Region zugutekommen. Das Gebiet der Lokalen Aktionsgruppe umfasst die Kommunen Möser, Burg, Elbe-Parey, Genthin und Jerichow. „Bislang ist nur ein Bruchteil des zur Verfügung stehenden Geldes umgesetzt. Wir wollen Projekten eine Förderung zuführen, nur dazu müssen sie an uns herangetragen werden“, macht Paul deutlich. In vielen Orten wird über eine mangelhafte Infrastruktur gemeckert, hier ergebe sich eine Möglichkeit finanzielle Hilfe zu bekommen. „Für entsprechende Sonderaufgaben bedarf es einen Ideenwettbewerb, den man sich stellen muss“, betont Burchhardt.

Geld könne eben aber nur fließen, wenn die Projekte hinsichtlich der Förderrichtlinien professionell bearbeitet werden. Da kommt das Leader-Management ins Spiel. In der alten Förderphase konnten so 2,4 Millionen Euro investiert werden. Dabei geht die Bandbreite der förderfähigen Möglichkeiten weit auseinander – von Machbarkeitsstudien über Personalinvestitionen bis zur energetischen Sportstättensanierung. „Und wir sprechen dabei über komfortable Zuwendungshöhen bis zu 90 Prozent. Im Durchschnitt kommen wir bei den Projekten auf 75 Prozent“, erklärt Heike Winkelmann. Sie sieht sich dabei als Übersetzerin der verschiedenen Richtlinien. „Es muss bei aller Planung noch kein ausgereiftes Projekt feststehen. Wir begleiten in der Antragstellung von der Idee bis zum Abschluss“, macht Winkelmann deutlich. Es gibt nur zwei Voraussetzungen: Das Projekt muss nachhaltig sein und der Antragsteller muss über Eigenmittel verfügen.

Mit dem Leader-Programm sollen regionale Besonderheiten als Chance genutzt werden, ein eigenes Profil zu entwickeln. Ebenso wird der Ansatz verfolgt, mit verschiedenen Partnern auf unterschiedlichen Ebenen ein gemeinsames Projekt umzusetzen. Zusätzlich hofft das Leader-Management auf eine breite Beteiligung aus der Bevölkerung. „Jeder hat hier die Chance, das Heft in die Hand zu nehmen und die Infrastruktur seiner Heimat zu verbessern“, beschreibt Winkelmann.

Das habe in der Vergangenheit bereits gut funktioniert und soll nun auch in der Förderperiode bis 2020 fortgeführt werden. Insgesamt wurden für diesen Zeitraum 321 Leader-Regionen in Deutschland bestätigt, 23 davon in Sachsen-Anhalt. Berührungspunkte ins Jerichower Land haben auch die Lokalen Aktionsgruppen Mittlere Elbe-Fläming und Elbe-Saale.

Die Mitgliederversammlung der LAG wird am 31. August über die Maßnahmen für 2017 beschließen. „Je mehr Bewerber wir haben umso besser“, sagt Paul, der mit Hilfe der Leader-Förderung regionale Wertschöpfungsketten aufbauen will. „Es ist das einzige Fördermittel-Instrument, wo die Region selbst bestimmen kann, was gemacht werden soll. Kein Projekt muss sich einer Landesliste stellen. Es betrifft hier tatsächlich die Infrastruktur des Landkreises“, bringt es Winkelmann auf den Punkt.