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Namensgebung Die Sporthallen-Diskussion

Die Sporthallen in Gommern sollen Namen bekommen. Mit Steffen Hartwig vom SV Eintracht Gommern sprach Manuela Langner.

05.12.2016, 23:01

Volksstimme: Der SV Eintracht Gommern wurde um Namensvorschläge für beide Sporthallen gebeten. Vor allem Ebert-Halle ist aber umstritten. Können Sie das nachvollziehen?

Steffen Hartwig: Für mich ist es irritierend, dass Menschen, die diese Hallen nur selten nutzen, sich gegen unsere Vorschläge aussprechen, ohne eigene Vorschläge zu liefern. Mir fehlen auch die Sachargumente, weshalb die Hallen keinen Personennamen tragen sollten. Eintracht Gommern hat sich nach einer sachbezogenen Diskussion mit allen Abteilungsleitern einstimmig für „Eintracht-Sporthalle“ für die neue und „Ernst-Ebert-Sporthalle“ für die alte Halle am Sportforum entschieden. Die Verschiedenartigkeit der Hallennamen soll zusätzlich der besseren Unterscheidung dienen und auch Ortsfremden die schnelle Orientierung ermöglichen.

Warum verdient Ernst Ebert diese Ehre?

Ernst Ebert war 60 Jahre aktiv für den Sport und seine Mitstreiter da. Welche Stadt kann so einen Menschen vorweisen? Ich kenne ihn als Mann, der sich nicht selbst in den Vordergrund rückte, sondern die Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt seines Schaffens stellte. Sein Ziel war, alles in „Eintracht“ mit großen und kleinen Sportlern voranzubringen. Vorbild für andere zu sein, jemandem nachzueifern, das prägt den Charakter eines Menschen und fördert seine Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig.

Ernst Ebert wird auch als Turnvater Gommerns bezeichnet.

Viele Generationen lernten bei Ernst Ebert und führen den Turnsport bis heute in Gommern weiter. Der Turnverein ist der einzige im gesamten Jerichower Land, und auch in Sachsen-Anhalt haben sich unsere Sportler einen Namen gemacht. Ich denke an Auftritte der Turner bei Sportveranstaltungen oder dem Sachsen-Anhalt-Tag. Turnen gibt es in Gommern seit 151 Jahren. An vielen Schulen droht Turnen jedoch in den Hintergrund zu rücken. Dabei ist gerade Turnen eine Grundlage für viele Sportarten: Körperspannung, Körperhaltung, Kraft und Beweglichkeit werden durch das Turnen geprägt. Das wusste Ernst Ebert.

Eigentlich war „Eintracht Sporthalle“ für die neue Halle bislang unumstritten, im Hauptausschuss hieß es nun der Name sei zu „vereinsbezogen“.

„Eintracht“ symbolisiert, dass alle Nutzer der Sporthallen, egal von welchem Verein sie kommen, in sportlicher Gemeinsamkeit miteinander und mit gegenseitiger Akzeptanz trainieren, kämpfen und FairPlay leben. Eintracht ist ein Zustand, der betont, dass Menschen miteinander harmonisch zusammenleben. Diese Grundtugend ist heute wichtiger denn je. Eine Halle, die von Schülern, Sportlern und Gästen intensiv genutzt wird, kann mit solch einem Namen durchaus als Symbol für ein einträchtiges Miteinander dienen.

Welche Erwartung haben Sie an die Sitzung des Stadtrates?

Ich wünsche allen Stadtratsmitgliedern zur Sitzung am 14. Dezember die richtige Entscheidung. Ganz im Sinne von Goethe, der sagte: „Sei nicht ungeduldig, wenn man deine Argumente nicht gelten lässt“.