1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Nabu-Tipps für Kleingärtner

Obstbaumschnitt Nabu-Tipps für Kleingärtner

Wann ist die richtige Zeit für einen Obstbaumschnitt? Welche Triebe müssen ab? Fragen, die Holger Kraemer in Blumenthal beantwortete.

Von Falk Heidel 23.03.2016, 10:00

Burg/Blumenthal l Der richtige Schnitt ist für Obstbäume wie eine Lebensversicherung: Er formt die Baumkrone, lenkt die Saftströme und fördert Blütenreichtum und Ernteertrag. Das Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt. Nach dem warmen Winter dieses Jahres treiben die Bäume schon früher aus.

„Du musst einen Hut durch die Baumkrone werfen können“, sagt Holger Kraemer vom Nabu in Blumenthal. Er hatte kürzlich ein knappes Dutzend Zuhörer bei seinem jährlichen Lehrgang namens Baumschnitt an Obstgehölzen.

„Es gibt keinen speziellen Termin für den Baumschnitt, prinzipiell ist dies das ganze Jahr über möglich“, sagte Kraemer am Apfelbaum mit Astschere in der Hand. Ausnahme ist der Pflaumbaum: „Der muss nicht verschnitten werden.“ Ansonsten sollte es beim Baumschnitt nicht kälter als fünf Grad sein. Eine weitere Ausnahme ist laut Kraemer die Süßkirsche. Er empfiehlt, den Schnitt dort kurz nach der Ernte, weil „die Schnittwunden ansonsten später stark bluten“.

Kraemer zufolge gibt es noch eine ganze Reihe Faustregeln, die es auch Laien ermöglichen, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Zum Beispiel: „Es sind die waagerechten Triebe, an denen die Früchte wachsen. Abgetrennt werden hingegen die senkrecht gewachsenen sogenannten Wassertriebe.“ Ganz wichtig: „Du musst einen Hut durch die Krone werfen können.“ Das sorge für eine gute Durchlüftung und verhindere die Entwicklung von schädlichen Pilzen, die sich nur bei Feuchtigkeit bilden können.

Oder: Einen dicken Ast zunächst von unten einsägen und dann von oben mit scharfer Säge durchtrennen. Dies verhindere ein Abreißen des Astes.

Wie unterscheidet man die Wassertriebe von den ertragreichen Ästen? Kraemer: „Sie sind heller, glatter und stehen senkrecht.“

Grundsätzlich sollte man die abgeschnittenen Äste von den Bäumen entfernen. Kraemer: „Weil sich auch hier schädliche Pilze bilden können.“

Beim Nabu werden solche Äste geschreddert und zum Kompost gegeben, sagt Kraemer. Er sagt auch: „Durch den Schnitt rege ich den Baum zum Wachstum an. Zudem achte ich darauf, dass Äste nicht aneinander reiben.“ Zu Baumwachs rät der Fachmann nur bei sehr großen Schnittflächen: „Ansonsten reicht es aus, den guten Blumenthaler Boden auf die Wunde zu reiben.“

Der Burger Nabu-Regionalverband verwaltet mit dem Erlebnispark ein zehn Hektar großes Areal im länderübergreifenden Biosphären-Reservat „Flusslandschaft Elbe”. Dieser Erlebnispark gilt als Stützpunkt für geförderte Beschäftigung in der Region Burg und als Ausbildungsplatz für die Berufssparte Garten- und Landschaftsbau.