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Sanierung Umbau für die Älteren

Im Sommer 2015 wurde der Block in der Wilhelm-Kuhr-Straße in Burg fertiggestellt.

Von Tobias Dachenhausen 11.07.2016, 01:01

Burg l Für die Mieter der umliegenden Mehrfamilienhäuser zumindest ist es ein Novum: Grillduft liegt in der Luft, ein aufgestelltes Zelt ist bis auf den letzten Platz gefüllt und es wird erzählt und gelacht. Neugierige Blicke aus den benachbarten Wohnungen schauen sich das Treiben auf dem Parkplatz an der Wilhelm-Kuhr-Straße in Burg an. Anlass ist ein Grillfest, das der Magdeburger Investor Andreas Liepert für die Mieter der Blöcke 1a bis d organisiert. „Ich habe das so in der Form auch noch nicht gemacht, aber es ist doch eine nette Art, dass sich die Mietparteien kennenlernen können“, sagt der Unternehmer mit einem Lächeln im Gesicht.

Die eingeladenen Gäste sind die Mieter eben jener Wohnungen, deren Fassade seit dem Sommer 2015 in einem leuchtenden orange-grau strahlt. Vor zweieinhalb Jahren hat der Magdeburger den Block aus den 70er Jahren gekauft und mit der Sanierung angefangen. „Als wir das Gebäude erworben haben, waren darin Sozialwohnungen auf unterstem Standard“, erinnert sich Liepert. Nach der Entkernung sind davon lediglich die blanken tragenden Wände übrig geblieben. Der Fokus des Bauherren lag auf einer altersgerechten Sanierung. Aus den insgesamt 48 Wohnungen in dem Haus mit vier Aufgängen machte der Investor 32. „Die Mieter haben großzügigere Bäder bekommen, der Boden ist komplett ebenerdig. Dazu haben wir Aufzüge einrichten lassen“, nennt er einige Beispiele.

Die Sanierung erfolgte in zwei Bauabschnitten. Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen mit einer Fläche zwischen 59 und 74 Quadratmeter sind entstanden. Investiert hat Liepert nach eigenen Angaben 1,8 Millionen Euro. „Wir haben die Wohnungen so eingerichtet, dass man sagt, so will man selbst auch wohnen“, macht der Magdeburger deutlich.

Und das scheint sich schnell herumgesprochen zu haben. Die Wohnungen sind zu 100 Prozent vermietet. Es gibt sogar Wartelisten. Der Großteil der Mieter sind Personen über 60 Jahre. Für Liepert ein Glücksfall. „Ich arbeite gerne mit Senioren zusammen, da sie immer zuverlässig sind“, macht er deutlich. Und die arbeiten gerne mit dem Magdeburger zusammen. Peter Heinrich lebt sein fünf Jahren in der Wilhelm-Kuhr-Straße 1 und hat die Modernisierung von Beginn an miterlebt. „Die Qualität ist deutlich besser geworden, der Komfort gestiegen. Zudem sind eben die Fahrstühle dazu gekommen. Das ist gut, da man ja auch mal an die Zukunft denken muss“, sagt der 55-Jährige. Den hat Andreas Liepert auch gleich als Hausmeister fest eingestellt. Seitdem kümmert sich Peter Heinrich unter anderem um die Sauberkeit in den Treppenhäusern. „Mir konnte nichts besseres passieren“, sagt Heinrich.

Ähnlich schwärmt auch Anneliese Möhring, die im September 2015 mit etwas Glück einziehen konnte. „Wir haben die letzte Wohnung nur bekommen, weil andere abgesprungen sind“, erzählt die Mieterin. Dabei hatten sie bereits in der Nachbarschaft gewohnt und sich dort auch wohlgefühlt, aber die altersgerechte Sanierung hat sie zum Umzug bewegt. „Es wohnt sich einfach sehr schön. Alle, die uns besuchen, sagen, wir haben alles richtig gemacht“, sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht. Alles richtig gemacht hat wohl auch Andreas Liepert, der durch einen Tipp auf das Gebäude in Burg aufmerksam geworden ist. „Ich handle schon seit vielen Jahren mit Immobilien und habe von vielen den Hinweis bekommen, hier in Burg einfach zu sanieren“, sagt der Eigentümer. Und das verlief weitestgehend problemlos. „Wir hatten bei beiden Bauabschnitten jeweils zwei Monate Bauverzögerung, aber das war zu verschmerzen“, so der Magdeburger. Obwohl er zunächst einmal kein weiteres Gebäude in der Burger Innenstadt sanieren möchte, ist er in der Wilhelm-Kuhr-Straße noch nicht ganz fertig. „Wir planen noch eine Solaranlage, um die Betriebskosten etwas zu senken. Hier fehlt es nur noch an einem Plan zur technischen Umsetzung“, sagt er und genießt seine Grillwurst.