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Schlachthof Baupause neigt sich dem Ende

Das ehemalige Burger Schlachthofgelände soll 2018 als zentraler Laga-Parkplatz dienen. Bis dahin soll die Bausubstanz gesichert sein.

Von Steffen Reichel 01.02.2017, 06:00

Burg l Beim Abriss der Anlagen des ehemaligen Burger Schlachthofs 2014 blieben nur drei denkmalgeschützte Gebäude erhalten: das Verwaltungsgebäude, die Freibank und ein Trafohäuschen. 2015 begannen dann zunächst die Sicherungsarbeiten am Verwaltungsgebäude, das, wie das gesamte Gelände, nach 2018 vom Burger Bauhof genutzt werden soll.

Die Schäden an dem seit Anfang der 1990er Jahre leer stehenden Haus stellten sich als immens heraus. Das undichte Dach hatte unter anderem dafür gesorgt, dass die Holzkonstruktion des Dachstuhls und der Decken mit Echtem Hausschwamm befallen war, wie die Experten bei der Entkernung feststellten. So mussten bei der Sicherung des Gebäudes erst der Dachstuhl teilweise erneuert und Holzschutzmaßnahmen ergriffen werden, bevor eine Neueindeckung mit denkmalgerechten Biberschwanz-Ziegeln erfolgen konnte. Die Wiederherstellung einer funktionierenden Gebäude-Statik beinhaltete auch den Austausch vorhandener Holzbalkendecken durch Ziegelsteindecken.

So präsentiert sich das Haus gegenwärtig entkernt und beräumt als offener Rohbau, durch den der Winterwind bläst, der die letzten, vielleicht noch vorhandenen Pilzsporen mit nach draußen nimmt. Das derzeit stattfindende „Auswintern“ ist zwar gut für das denkmalgeschützte Haus, war im Sanierungs-Zeitplan aber nicht vorgesehen. Die Stadtverwaltung und der beauftragte Planer Klaus Wegner waren davon ausgegangen, dass das Haus mit einer künftigen Nutzfläche von 860 Quadratmetern, in dem Büroräume, aber auch Abstell-, Umkleide- und Sozialräume entstehen sollen, in diesem Winter bereits geschlossen ist und innen ausgebaut werden kann.

Die Verzögerung resultiert daraus, dass das Landesverwaltungsamt derzeit eine „baufachliche Prüfung“ durchführt, um damit zu gewährleisten, dass die im Rahmen des Förderprogramms „Stadtumbau Ost“ an die Stadt Burg weitergeleiteten Fördermittel auch ihrem Zweck entsprechend eingesetzt werden. „Aus Kapazitätsgründen ist die Prüfung leider noch nicht abgeschlossen, wir rechnen aber bis Ende Februar mit dem entsprechenden Bescheid“, sagt Karola Ziegler, zuständige Sachbearbeiterin im Bau-Fachbereich der Stadtverwaltung.

Als nächster Zwischenschritt werden die Fenster eingebaut. „Die denkmalgerechten Fenster aus Eichenholz konnten bereits bei einer Firma aus der Region beauftragt werden“, so Karola Ziegler weiter. Wenn der Prüfbescheid vorliegt, sollen sofort die weiteren Leistungen in insgesamt 19 Losen ausgeschrieben werden, angefangen bei Mauerer- und Betonarbeiten über Fassadenarbeiten bis hin zu Elektroinstallations- und Malerarbeiten.

Die Übergabe des sanierten Verwaltungsgebäudes soll im März 2018 erfolgen. Bis März 2018 ist auch die Sicherung des Nachbargebäudes, der ehemaligen Freibank, geplant - also Entkernung, Holzschutz, Neueindeckung des Daches nach statischer Überprüfung des Dachstuhls. Nutzbar wird das Freibank-Gebäude damit noch nicht.

Für die Sicherung des Verwaltungsgebäudes wurden bereits 410 000 Euro ausgegeben. Die Fertigstellung wird nochmal fast 1,6 Millionen Euro kosten. Für die Sicherung der Freibank sind 250 000 Euro veranschlagt. Für dieses Gebäude wird noch nach einem schlüssigen Nutzungskonzept gesucht.