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Schnelles Internet Geldsegen für die digitale Infrastruktur

Über zehn Millionen Euro wird der Breitbandausbau im Jerichower Land kosten. Ende 2018 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Von Tobias Dachenhausen 17.03.2017, 05:00

Burg/Genthin l Landrat Steffen Burchhardt (SPD) spricht von einem aufwendigen und komplizierten Prozess, wenn es um das Thema Breitbandausbau geht. „Dieser wurde bereits vor meiner Zeit als Landrat begonnen und wird bis zum ersten Spatenstich auch noch andauern“, macht er deutlich. Dennoch formuliert er am Donnerstag ein optimistisches Ziel. „Ich gebe zu, dass wir bereits zwei Schritte weiter sein wollten, aber dennoch wollen wir 2018 mit dem Breitbandausbau im Landkreis fertig sein. Selbst wenn dann erst ein Großteil des Ausbaus erledigt wäre, wäre es als Erfolg zu werten“, macht Burchhardt deutlich.

Diesem Schritt ist er am Donnerstag einen Schritt näher gekommen. Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) hat ihm einen Förderbescheid für den Breitbandausbau im Jerichower Land über rund 6,44 Millionen Euro überreicht. Mithilfe der Gelder aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) wird der Landkreis alle unterversorgten Regionen im Kreisgebiet mit schnellem Internet versorgen. Dazu zählen Genthin, Jerichow, Möser, Möckern, Gommern, Elbe-Parey und Biederitz. „Die Stadt Burg ist davon ausgenommen, da sie ein eigenes Förderverfahren durchgeführt hat“, erklärt der Landrat. Insgesamt wird der Landkreis rund 10,25 Millionen Euro investieren. Die Landesförderung soll noch durch eine Förderung des Bundes in Höhe von 3,81 Millionen Euro ergänzt werden, so dass der Landkreis keinen finanziellen Eigenanteil leisten muss. Wann dieser Förderungsbescheid eintrifft sei noch unbekannt. Doch die Gesamtfinanzierung gelte als gesichert, so Burchhardt. Jedoch können bis zum Eintreffen des Förderungsbescheides des Bundes die Verträge mit den beauftragten Firmen MDDSL und Telekom nicht unterzeichnet werden. „Dafür brauchen wir die Gesamtfinanzierung. Wir sind aber optimistisch, dass wir im Sommer die ersten Spatenstiche tätigen können“, nennt der Landrat einen konkreten Zeitplan.

Die Förderung in Millionenhöhe sei kräftiger Rückenwind für die digitale Datenzukunft im Jerichower Land, sagt Wirtschaftsminister Willingmann bei der Übergabe des Bescheides. „Der Anschluss an die globale Datenautobahn ist gerade im ländlichen Raum von großer Bedeutung. Da sich der Breitbandausbau für die Netzbetreiber nicht in allen Regionen wirtschaftlich rechnet, springt das Land ein und ermöglicht Privathaushalten sowie Unternehmen den Anschluss an die Zukunft“, betont er. Bis Ende 2018 sollen allen Privathaushalten Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Mbit pro Sekunde und allen Unternehmen 100 Mbit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Für Burchhardt ist eine schnelle und stabile Internetverbindung „elementar und der flächendeckende Ausbau die Grundvoraussetzung für eine zukunftsorientierte Standortförderung im Landkreis“.

Einen konkreten Plan, wo der Ausbau beginnen soll und in welcher zeitlichen Abfolge, gibt es allerdings noch nicht. „Dahinter steckt ein großer Koordinierungsaufwand, so dass wir die Gebiete parallel ausbauen werden“, erklärt Joachim Fricke von der Telekom. Ähnlich wird es auch die MDDSL handhaben. „Aufgrund der groß angelegten Initiative sind unsere Auftragsbücher bis 2020 voll. Von daher wird es auch für uns nur möglich sein, wenn wir an mehreren Stellen gleichzeitig bauen“, sagt Carsten Stave.