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Spitze-Wahl 2017 Uhden: „Die Arbeit muss Spaß machen“

Mit der Rekonstruktion der Pfarrscheune haben sich Hildegard Uhden und ihre Mitstreiter in Reesen einer großen Aufgabe gestellt.

Von Bettina Schütze 18.01.2017, 07:00

Reesen l „Wir arbeiten nicht nur für uns selbst. Wir fühlen uns als Dienstleister für den Ort Reesen und wollen hier einen gewissen kulturellen Standard gewährleisten und halten“, ist sich die Heimatvereinsvorsitzende Hildegard Uhden sicher.Als Kopf des Projektes „Rekonstruktion der Pfarrscheune“ setzt sie sich für den Erhalt des historischen Vier-Seiten-Hofes in der Reesener Dorfstraße ein. Dabei steht für Hildegard Uhden das „Wir“ ihrer Meinung nach immer im Mittelpunkt.

Die Aufgaben sind im Verein klar verteilt. Kinder und Jugendliche werden rechtzeitig in die Vereinsarbeit einbezogen. Hildegard Uhden: „Das Zauberwort heißt Gemeinschaftsarbeit.“ Ihre Vision besteht darin, dass jedes Mitglied seine Aufgaben mit Freude erfüllt: „Zwang ist ein schlechter Gehilfe. Wir möchten, dass die Zusammenarbeit mit allen Vereinen des Ortes harmonisch ist. Abgrenzung schadet.“ Das Mehrgenerationen- zentrum auf dem Pfarrhof soll zum Mittelpunkt des dörflichen Lebens werden.

Als studierte Diplom-Ingenieurökonomin ist die 66-jährige Rentnerin für das Projekt geradezu prädestiniert. Denn sie pflegt aufgrund ihrer Tätigkeit im Walzwerk Burg, wo sie bis 2012 gearbeitet hat, gute Kontakte im Jerichower Land. Als das Pfarrscheune-Projekt in seinen Kinderschuhen stecke, wurde sie von Ortsbürgermeister Otto Voigt gefragt, ob sie ihre Erfahrung nicht mit einbringen könne. Inzwishen sind der erste und der zweite Bauabschnitt erledigt. Der letzte Bauabschnitt, bei dem der Pfarrhof wiederhergestellt werden soll, steht noch aus.

Die Projektfinanzierung lief über das Leader-Programm. Dazu mussten im Vorfeld viele Gespräche mit privaten Unterstützern geführt werden. Hildegard Uhden: „Es müssen immer Eigenmittel vorhanden sein. Sind die nicht da, müssen Sponsoren zur finanziellen Unterstützung gewonnen werden. Außerdem muss die Zwischenfinanzierung der Fördermittel gesichert sein.“ Bei der Zwischenfinanzierung, die in der Regel ein Geldinstitut übernimmt, muss im Vorfeld der Antragstellung abgestimmt werden. Das war und ist ein Gebiet, auf dem sich die Heimatvereinsvorsitzende sehr gut auskennt. „Das war nicht mein erstes Ziel. Jüngere hätten es machen sollen. Aber es fand sich niemand.“

Hildegard Uhden lebte mit der Familie von 1973 bis 1992 in Burg. Anschließend zog sie nach Reesen, wo ein eigenes Häuschen auf einen Bezug wartete. Und dort fühlt sie sich, die in Ludwigslust in Mecklenburg geboren wurde, inzwischen auch heimisch. Als Anja Krüger im Jahr 2015 als Heimatvereinsvorsitzende zurücktrat, wurde Hildegard Uhden ihre Nachfolgerin. „Das war nicht mein erstes Ziel. Jüngere hätten es machen sollen. Aber es fand sich niemand“, sagt sie. Hildegard Uhden ist seit 2008 Vereinsmitglied und seit 2012 aktiv im Vorstand tätig.

Der Heimatverein bietet regelmäßig Veranstaltungen für viele Besucher aus Reesen und der Region an. Hildegard Uhden: „Die Veranstaltungen sind nicht Selbstzweck für den Verein.“ Derzeit zählt der Verein 62 Mitglieder. Ein paar mehr, vor allem Jugendliche, wünscht sich Hildegard Uhden schon.

Nicht abgeneigt ist die Heimatvereinsvorsitzende, mit ihrem Verein an Wettbewerben teilzunehmen. „Das ist immer förderlich, weil man sich bei jeder Beförderung den Spiegel vorhalten muss.“ So belegte der Heimatverein beim „Demografiepreis von Sachsen-Anhalt“ im Jahr 2015 einen undankbaren vierten Platz. Eine Prämie gab es beim „Preis der Stadtwerke Burg“ im vergangenen Jahr. Der „Preis des Bürgermeisters des Stadt Burg“ läuft noch.

Seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat sich der Reesener Heimatverein stetig entwickelt. „Aber ich wünschte mir, dass wir bei einem gewissen Stand verweilen könnten. Denn die Arbeit muss noch Spaß machen. Sie darf deshalb nicht zu viel werden“, macht Hildegard Uhden deutlich. Eines ihrer Ziele für die Zukunft ist, die Räumlichkeiten in der Pfarrscheune dauerhaft zu nutzen. In diesem Jahr besteht der Heimatverein 15 Jahre. „Gefeiert wird aber erst wieder beim 20-jährigen Bestehen“, so die Heimatvereinsvorsitzende.

Hier geht es zur Abstimmung.