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Streit um Pergola "Unendliche Geschichte" geht weiter

Alt-Bürgermeister Klaus Kruttke wehrt sich gegen die Darstellung, die Pergola am Dorfgemeinschaftshaus Detershagen sei ein „Schwarzbau“.

Von Steffen Reichel 27.05.2017, 07:00

Detershagen l Der „unendlichen Geschichte“ der sich seit zwei Jahren hinziehenden Erneuerung des Terrassendaches am Detershagener Dorfgemeinschaftshaus kann ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden. Denn der frühere Detershagener Bürgermeister Klaus Kruttke (69) will sich in dieser Sache nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen. „Es wird jetzt so dargestellt, dass es für die Pergola, die später mit einem Dach aus transparenten Kunststoffplatten belegt wurde, keine Baugenehmigung gegeben hat. Das kann ich als damals verantwortlicher Bürgermeister der Gemeinde Detershagen so nicht stehen lassen“, erklärt Kruttke und legt Fotos, Zeitungsartikel und Schreiben vor, die den Bau des Dorfgemeinschaftshauses dokumentieren.

Für das neue Gemeindezentrum anstelle der alten Kindergarten-Baracke war 2001 der Grundstein gelegt worden. Die Eröffnung fand 2002 statt. Das Bauprojekt, so Kruttke weiter, wurde fachlich vom Bauamt der Stadt Burg begleitet. „Ich habe damals sehr gut mit dem zuständigen Mitarbeiter der Verwaltung, Mario Schmidt, zusammengearbeitet. Wie auf etlichen Bildern“, so Kruttke weiter, „zu sehen ist, wurde die sogenannte Pergola nicht etwa nachträglich durch Klaus Kruttke, sondern im Zuge des Baus des Gemeindezentrums durch die beauftragte Baufirma errichtet. Ich gehe davon aus, dass es für das Gemeindezentrum insgesamt und somit auch für die Pergola eine Baugenehmigung gab.“

Nach der Einweihung füllte sich das Dorfgemeinschaftshaus schnell mit Leben. Im Haus und auch draußen, unter der Pergola, wurde viel gefeiert. Klaus Kruttke, der ab 1994 18 Jahre lang Bürgermeister in Detershagen war, sagt weiter: „Um sich vor Regen und Sonne zu schützen, haben die Detershagener Planen und Folien über die Pergola gespannt. Das war kein Zustand. Da haben wir dann mit den leichten Kunststoffplatten eine Lösung geschaffen, die sich über zehn Jahre bewährt und gute Dienste geleistet hat. Alle waren begeistert.“

Dass die notwendige Erneuerung der inzwischen abgenommenen Dachplatten sich nun schon zwei Jahre hinzieht und das Ganze 18 000 Euro kosten soll, dass sogar das Betonfundament nicht ausreichend sein soll und „Probebohrungen“ stattfanden, kann Kruttke nicht begreifen. „Wenn ich noch Bürgermeister wäre, wären die neuen Platten schon längst drauf. Wenn wir zu meiner Zeit in diesem Tempo gearbeitet hätten, wären die Straßen in Detershagen bestimmt nicht alle ausgebaut worden und heute noch Sandwege“, ist Kruttke überzeugt.

Am Dienstag hatte die Volksstimme berichtet, dass die 18 000 Euro für die Erneuerung der Terrassenüberdachung nun bereit stehen und das Projekt nach einer Ausschreibung noch in diesem Jahr realisiert werden soll.