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Veranstaltung Wie Gommern am Rathaus das Rocken lernte

Rock am Rathaus in Gommern ist längst zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender geworden.

Von Manuela Langner 19.08.2016, 09:05

Gommern l Mit dem Landesmusikertreffen Anfang September 2007 hat alles angefangen. Der Wunsch war da, die Veranstaltung des Landesfeuerwehrverbandes mit 25 Gruppen und über 600 Teilnehmern in Gommern stattfinden zu lassen. Kriegen wir das hin? Die Gommeraner Feuerwehrleute, allen voran Klaus Wilsnack und Jesko Vonend, waren optimistisch.

Das Stadtfest wurde damals noch am Volkshaus ausgetragen. Das Landesmusikertreffen sollte aber zentraler stattfinden. Straßensperrungen in der Innenstadt für eine Veranstaltung? Das ist zu dieser Zeit noch etwas Neues gewesen. Der Aufwand vom eigenhändigen Plakatekleben der Feuerwehrleute bis zur Organisation des Ausschanks hatte sich aber gelohnt. Das Landesmusiker- treffen mit mehreren Bühnen in Gommerns Mitte lief gut.„Am Abend wollten wir auch etwas bieten“, erinnerte sich Jesko Vonend. Die Band „Empire“ wurde gebucht. Gerade einmal 150 bis 200 Besucher kamen. Viel zu wenig Leute, um den Platz des Friedens zu füllen. „Mehr als dürftig“, lautete damals auch die Einschätzung der Veranstalter. Sollten sie es bei dem einmaligen Versuch lassen oder Ausdauer für eine Neuauflage beweisen?

„Stellen wir die Bühne auf die andere Seite und nennen es ‚Rock am Rathaus‘“, schlug Jesko Vonend vor. Rockmusik sollte zu diesem Open-Air-Konzert im Mittelpunkt stehen, „weil Mainstream-Musik gibt es überall“. Mit „Tänzchentee“ wurden zum ersten richtigen Rock am Rathaus zwar auch nicht die Rocker par excellence engagiert, aber mit ihrer Rammstein-Nummer und den Rock-Blöcken, die in Gommern in den Vordergrund wanderten, kamen die Veranstalter ihrem Ziel schon näher. Immerhin um die 500 Besucher konnte die populäre Band auf den Platz des Friedens locken.

Zur dritten Auflage, als sich Rock am Rathaus also schon bewährt hatte, fanden sich mehr Sponsoren und mit zwei AC/DC- und Rolling-Stones-Coverbands rockte es erstmals auch so richtig vor dem Rathaus. „Das hat gefetzt!“, blickte Jesko Vonend begeistert zurück. Nicht nur ihm bot sich an dem Abend das Bild, das er sich vorgestellt hatte: Die große Bühne neben dem Rathaus und der Platz voller Zuschauer, die die Rockmusik genießen. Mit einem gerade so dreistelligem Betrag im Plus schrieb Rock am Rathaus auch zum ersten Mal nicht mehr rote Zahlen. Aber trotzdem war die Zeit der privat organisierten Veranstaltung vorbei.

Ein Verein hat es einfacher, Sponsoren zu gewinnen. Außerdem gab es andere Initiativen in der Stadt, die ebenfalls unter dem Dach des Stadtfördervereins gebündelt werden konnten. „Wir für Gommern“ und der Slogan der „Einheizgemeinde“ entstanden. „Beim vierten Rock am Rathaus konnte der Stadtförderverein auf den Erfahrungen aufbauen, die wir in den Vorjahren gesammelt hatten“, sagte Jesko Vonend. „Nach dem Landesmusikertreffen hätte ich nicht gedacht, was sich daraus einmal entwickelt.“ Der Stadtförderverein und Rock am Rathaus seien ein Gewinn für die Stadt. „Und ohne Bürgermeister Wolfgang Rauls, der uns sehr unterstützt hat, hätten wir das damals nicht hinbekommen.“

Während es heute also selbstverständlich ist, dass Gommern zum Stadtfest, Rock am Rathaus und Gurkenmarkt sowie zum Weihnachtsmarkt mitten in der Stadt feiert, soll das Gelände am Kulk in absehbarer Zeit auch wieder eine Veranstaltung bekommen. „Hör & See - Musik im Steinbruch“ am Amphitheater wird vorbereitet. Nähere Einzelheiten wann und mit wem stehen allerdings noch nicht fest.