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Virtuelle Wirtschaft Der Marktplatz wird digitalisiert

Das 3D-Modell „Virtuelle Wirtschaftsregion“ zeigt Simulationen von Gewerbegebieten - zwischen Magdeburg, Schönebeck, Burg und Genthin.

Von Mario Kraus 11.02.2016, 14:00

Genthin/Burg l Fahrzeuge auf der A2, das Grün entlang der Bundesstraßen, Häuser und Zuwege. Aus der Vogelperspektive sind Firmengebäude, Straßen oder die Infrastruktur entweder aus der Entfernung oder sogar im Innenbereich zu sehen. Möglich macht dies ein interaktives 3D-Modell, welches das Fraunhofer-Institut Magdeburg entwickelt hat. Unter dem Schlagwort „Virtuelle Wirtschaftsregion“ sind in den vergangenen Jahren Ansichten der Gewerbe- und Industriegebiete zwischen Magdeburg und Genthin entstanden. In der Kanalstadt läuft die Digitalisierung der Gewerbegebiete mit mehr als 430 Gebäuden. Ganz neu aufgenommen wurde der Genthiner Marktplatz mit insgesamt 29 Gebäuden der Innenstadt wie Rathaus, Geschäftshäusern oder auch der evangelischen St. Trinitatiskirche.

„Damit ist Genthin eine der ersten Städte, in denen auch der Marktplatz in die Umsetzung aufgenommen wurde“, sagt Andreas Höpfner vom Fraunhofer-Institut. In der zweiten Jahreshälfte soll das Material zur Verfügung stehen, schätzt er. Für Genthins Bürgermeister Thomas Barz hat diese Einbeziehung einen besonderen Reiz: „Mit diesem Projekt sollen neue Möglichkeiten der Vermarktung und der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Im Projekt können beispielsweise Um- und Anbauten virtuell simuliert werden.“ Es sei interessant zu zeigen, wie sich Anpflanzungen am Marktplatz entwickeln, da man das Wachstum von Bäumen und Sträuchern simulieren könne, inklusive Schattenwürfen oder Sichtbehinderungen. „Von Vorteil ist es auch, Sichtachsen bei Fällungen oder Gebäudeabrissen zu simulieren, bevor so etwas beschlossen wird“, findet Barz. Bereits umgesetzt wurde im vergangenen Jahr die Digitalisierung des Gewerbegebietes in Schopsdorf mit Zufahrten von der Autobahn.

Die Stadt Genthin arbeitet neben dem Institut auch mit der Genthiner Firma Sibau zusammen. „Ohne diese Unterstützung könnten wir ein solches Projekt gar nicht umsetzen“, macht der Bürgermeister deutlich. Auch die Stadt Burg hat sich bei der Umsetzung des 135 Hektar großen Gewerbegebietes mit mehr als 40 Unternehmen Partner dazugeholt. „Der Burger Industrie- und Gewerbeverein hat sich daran beteiligt. Für alle Unternehmen bieten sich durch diese moderne Darstellungsweise, die auch Ergänzungen von Bereichen, wie zum Beispiel die Landesgartenschau, möglich macht, große Vorteile“, erklärte Ulf Petermann, Mitarbeiter der städtischen Wirtschaftsförderung während der Präsentation der Daten im vergangenen Jahr.

Angeschoben wurde das Projekt über die Regionale Planungsgemeinschaft Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut.

Neben der Landeshauptstadt mit dem Industrie- und Logistik Centrum Rothensee und dem Gewerbepark Mittelelbe und den Städten im Jerichower Land, ist die Stadt Schönebeck Partner des Projektes „Virtuelle Wirtschaftsregion. Gefördert wurde das Vorhaben über das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr.

Durch die Zusammenarbeit der regionalen Akteure wird ein Instrument zur gemeinsamen Vermarktung der Region entwickelt. Die virtuelle Realität soll beispielsweise bei Messen, Planungspräsentationen oder in der Tourismuswerbung zum Einsatz kommen, um für den Wirtschaftsraum eine neue Stufe im Standortmarketing zu erreichen.