Wartehäuschen-Streit Stadt macht Angebot

Bewegung gibt es in Sachen der Bushaltestelle direkt vor dem Burger Roland-Gymnasium.

Von Steffen Reichel 06.04.2017, 06:00

Burg l Die Stadt Burg lehnt zwar weiterhin eine Verlegung des Bushaltepunktes ab, bietet dem Landkreis aber an, die beiden Wartehäuschen zurückzubauen. Auch den „ordnungsgemäßen Verschluss des Gehweges“ müsste der Landkreis auf seine Kosten sicherstellen, heißt es in einem Schreiben von Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) an Landrat Steffen Burchhardt (SPD). Die Einlagerung der Wartehäuschen würde durch den Bauhof der Stadt Burg erfolgen können.

Am 25. März hatte die Volksstimme darüber berichtet, dass aktuell Schulhof und Außenanlagen des Roland-Gymnasiums neu gestaltet werden. In diesem Zusammenhang gibt es die Forderung der Gesamtkonferenz der Schule, die Bushaltestelle, die sich in der Brüderstraße unmittelbar vor dem Hauptgebäude der Schule befindet, wegzuverlegen. Begründung: Die beiden „unschönen“ Wartehäuschen stünden dem angestrebten „einheitlichen und freundlichen Erscheinungsbild“ im Weg. Förderverein und Schulelternrat verweisen weiterhin darauf, dass sich in der Brüderstraße seit jeher „ausreichende Bushaltestellen“ befinden würden. Jedem Bürger sei die Nutzung der anderen zahlreichen Haltestellen in der Brüderstraße zuzumuten.

Das sieht die Stadt Burg aber anders, und darum soll der Haltepunkt dort bleiben, wo er ist. Bürgermeister Rehbaum verweist auf das Jahr 1997, als die Schulbushaltestelle in der Jacobistraße vor das Gebäude des Gymnasiums verlegt worden war. Diese Verlegung sei damals zum Schutz der Schulkinder verfügt worden – und weil Passanten im Bereich der Haltestelle Jacobistraße regelmäßig auf die Straße ausweichen mussten.

Zur aktuellen Situation sagt Rehbaum, dass nach Angaben der NJL an der Haltestelle Gymnasium täglich etwa 250 Schüler und an den weiteren Haltestellen in der Brüderstraße etwa 160 Schüler ein- und aussteigen. Somit werde der überwiegende Teil des Schülerverkehrs an der Haltestelle Gymnasium abgewickelt. Und die am Gymnasium vorhandene Wartefläche biete wesentlich mehr Platz als der Gehweg an den in westlicher Richtung gelegenen Haltestellen in der Brüderstraße.

Rehbaum weiter: „Für uns wiegt das Interesse zum Schutz der Kinder vor Gefahren schwerer als das Interesse der Schule am Erscheinungsbild des Außengeländes. Mithin lehne ich die Verlegung der Haltestelle am Gymnasium ab.“

Der Bürgermeister weiß natürlich, dass mit dem als Kompromiss angebotenen Abbau der beiden Wartehäuschen, bei Beibehaltung des Haltepunktes vor der Schule, Schüler bei ungünstiger Wetterlage buchstäblich im Regen stehen, „was aus meiner Sicht unbefriedigend ist“. Darüber hinaus würden die Wartehäuschen am Gymnasium bisher als Unterstellmöglichkeit von zum Teil mobilitätseingeschränkten Patienten der gegenüber liegenden Ärztehäuser genutzt.