Starke Bindung an Schartauer

Burg l Die Laga soll zu einem Besuchermagneten werden. Rund 450.000 Gäste werden von April bis Oktober 2018 in Burg erwartet. Und die werden sich nicht nur die vier Kernbereiche anschauen, sondern – zumeist auf dem Rückweg - vom Flickschupark durch die Schartauer Straße in Richtung Bahnhof beziehungsweise Großparkplatz schlendern. Zudem soll auch die Bimmelbahn durch die Einkaufsstraße fahren. Deshalb und aus Sicherheitsgründen schlägt die Verwaltung eine Verlegung des Marktes auf den Gummersbacher Platz vor.

Die Meinungen darüber sind gespalten. Die einen können den Vorschlag akzeptieren oder sich zumindest mit der Ausweichvariante Rolandplatz anfreunden. Andere wiederum befürchten, dass wegen der geringeren Stellfläche des Gummersbacher Platzes einige Händler letztlich das Handtuch werfen, nicht wieder nach Burg kommen und der Markt somit keine Zukunft haben werde. Die Marktgilde hat sich in einer Stellungnahme gegen den Gummersbacher Platz ausgesprochen und möchte im Bereich der Schartauer Straße bleiben.

Unsere Leserin Gisela Henzel sieht auch keine Notwendigkeit, den Markt zu verlegen. „Die Besucher kommen doch nicht schon scharenweise in den Vormittagsstunden, sondern frühestens gegen Mittag. Dann sind die Händler auch bald weg. Oder der Markt wird um eine Stunde vorverlegt“, sagte sie am Telefon.

Das sieht auch Hanna-Elisabeth Gabriel so: „Ich bin sehr dafür, den Wochenmarkt auch während der Laga-Zeit auf dem Magdalenenplatz stattfinden zu lassen. Die Tausenden Besucher können doch sowohl Stadt als auch Markt nur beleben. Und ein Markt selbst belebt eine Stadt. Die Bimmelbahn wird genau wie jedes Postauto auch ihren Weg finden. Es handelt sich ja nur um zwei Tage pro Woche und um 14 Uhr sind die meisten Händler auch schon wieder weg. Mit Traditionen zu brechen, geht nur allzu oft schief. Es wäre sehr schade um das bunte Markttreiben hier in Burg.“

Unser Leser P. Vogel findet den aktuellen Standort „einfach optimal“. „Man sollte bedenken, dass der Platz auf große Zustimmung in Burg stößt und auch die Händler dafür sind. Der Gummersbacher Platz ist zu abgelegen dafür. Außerdem besuchen vor allem Ältere den Markt“, teilte er per Mail mit.

Ernst Wolefsky kann für die Variante Gummersbacher Platz keine Vorteile erkennen. „So viele Händler sind es nun auch wieder nicht, dass die Einkaufsstraße ,verstopft‘ wird. Man muss eben auf gegenseitige Rücksichtnahme setzen, wenn die Bimmelbahn dort entlang fährt. Und das wird ja wohl erst hauptsächlich am Nachmittag sein.“

Eine jüngere Leserin, die nur ihren Vornamen Julia nannte, hätte dagegen mit dem Gummersbacher Platz keinerlei Probleme. „Weil der Skyliner dort zu finden sein wird, würden noch mehr Menschen die benachbarten Händler aufsuchen“,vermutete sie.

Ursula Mahncke würde es dagegen begrüßen, wenn der Markt wieder auf dem Rolandplatz stattfinden könnte. „Dort hat man alle Händler zusammen. Das ist die bessere Lösung für Leute, die nicht mehr so gut laufen können“, meinte die Rentnerin. „Die Händler stehen dann kompakter auf einem Platz.“

Hansjürgen Juhl hat Verständnis für einen Ortswechsl zum Gummersbacher Platz. „Die Einkaufsstraße ist viel zu eng. Die Feuerwehr hätte definitiv Schwierigkeiten, an einen Einsatzort in diesem Bereich zu kommen. Diese Einsicht sollten die Bürger haben.“

Volksstimme-Leserin Erika Görike hat eine klare Meinung und sagt am Telefon: „Auch zur Landesgartenschau sollte der Wochenmarkt auf dem Magdalenenplatz bleiben. Für mich und viele andere Burger, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, ist das einfach die beste Lösung. Ich verstehe nicht, warum der Wochenmarkt während Laga auf einmal woanders stattfinden soll. Bleibt er auf dem Magdalenenplatz, ist das doch eine gute Möglichkeit, die ganzen Gäste in die Innenstadt zu holen.“

Zwei weitere Volksstimme-Leser, die anonym bleiben wollen, sehen das anders und sind für eine Umverlegung auf den Gummersbacher Platz. „Das ist einfach näher zur Laga-Ausstellungsfläche und der Rolandplatz könnte gut als Parkplatz genutzt werden“, ist die Meinung einer Leserin am Telefon. Ein weiterer Anrufer meint: „Der Gummersbacher Platz bietet einfach mehr Platz und man ist näher am Geschehen der Landesgartenschau. Zum Beispiel steht dort doch auch der Aussichtsturm.“

Fazit: Die Meinungen gehen auseinander – auch innerhalb des Stadtrates. Während beispielsweise Barbara Scheppe (Linksfraktion) auf dem Hauptausschuss für einen Verbleib in der Einkaufsmeile plädiert, hat Clemens Engel (CDU) Verständnis für eine Verlegung.

Es haben sich noch mehrere Leser ohne Namen gemeldet. Die Mehrzahl war für einen Verbleib in der Schartauer Straße.