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Todesfalle Reh ertrinkt im Löschwasserteich

Ein totes Reh liegt in einem Löschteich im Stadtgebiet. Der Teich ist in Privatbesitz. Die Stadt prüft nun alle Teiche.

Von Gesine Biermann 14.08.2015, 19:27

Gardelegen l Walter Wehling geht täglich mit seinem Hund spazieren. Vor kurzem macht der Gardeleger dabei allerdings eine traurige Entdeckung: In einem Löschwasserteich an der Stendaler Chaussee liegt ein verendetes Reh. Offensichtlich wollte das Tier trinken und geriet dabei über die Teichfolie ins Wasser. Warum es nicht wieder herauskam, lässt sich zwar nur vermuten, naheliegend aber ist natürlich, dass der Untergrund zu rutschig war. Den langen Kampf des Tieres mag man sich gar nicht ausmalen.

Zudem ist das ausgewachsene Reh nicht das erste tote Tier, das Wehling in einem Löschwasserteich entdeckt. Bereits vor zwei Jahren waren es kleine Jungfüchse, die tot in einem Löschteich nahe dem Glaswerk schwammen. Und so wendet sich Wehling diesmal mit der Geschichte an die Volksstimme, schon um noch mehr Leid zu verhindern. Doch nun gibt es Entwarnung seitens der Stadt. Von der Volksstimme auf den Missstand hingewiesen, nahm Stadtwehrleiter Sven Rasch die Sache selbst in die Hand „Mich ärgert, wenn ein Tier so stirbt“, sagt er.

Erste Erleichterung für Rasch: Der Teich, in dem Wehling das tote Tier entdeckte, gehört nicht der Stadt, sondern zu einem privaten Unternehmen. Und das habe eigentlich sein gesamtes Betriebsareal eingezäunt. Wie das Reh in den Teich geriet, kann sich deshalb dort niemand erklären. Doch was ein Reh schafft, schafft möglicherweise auch ein Kind, befürchtet Rasch – zumal der Teich innerhalb des Betriebsgeländes nicht noch einmal extra geschützt ist. Deshalb werde der Unternehmer jetzt ganz zeitnah einen zweiten Zaun um den Löschteich ziehen, informiert der Chef der Gardeleger Wehr auf Nachfrage. Von der Feuerwehr gab‘s dafür auch die offizielle Auflage, das Verständnis sei aber auch seitens des Besitzers da.

Den Vorfall nimmt der Stadtwehrleiter schließlich noch einmal zum Anlass, alle Löschwasserteiche der Stadt genau zu kontrollieren. Das Ergebnis: „Alle Löschwasserteiche im Stadtgebiet sind sicher. Alle Zäune sind dicht, und wurden auch an keiner Stelle von Tieren untergraben.“ Und die toten Füchse? „Eigentlich unwahrscheinlich, dass ein Tier da durchkommt“, sagt Rasch. Für einen solchen Fall gebe es nirgends eine Vorgabe, wie für den Schutz der Menschen. In allen Löschteichen müssen sich nämlich Leitern oder Seile befinden, an denen man sich heraushangeln kann. In modernen Anlagen gibt es sogar Treppen.

Die Feuerwehr würde aber auch jedes Tier retten, das dort hineingerät, versichert Rasch. Er und Sachgebietsleiterin Birgit Matthies vom Gardeleger Ordnungsamt bitten deshalb auch alle Bürger, aufmerksam zu sein: Wem etwas auffällt, ein gefangenes Tier im Teich oder ein kaputter Zaun, sollte das umgehend der Stadt oder der Feuerwehr mitteilen.