Der laufende Stein war eine Schildkröte

Gardelegen (iwi) l Als Straßenwärter hat Frank Schulz schon so manche Entdeckung in den Straßengräben in der Region gemacht, doch was er am Montag auf der B 71 bei Gardelegen in Höhe der Ziegelei sah, ließ ihn doch kurzfristig an seinen Sinnen zweifeln. Als der Jemmeritzer in seinem Dienstfahrzeug saß, sah er aus den Augenwinkeln „wie sich ein großer Stein bewegt“, erzählte er. Ein großer grauer Stein, im Durchmesser etwa 30 Zentimeter groß, lief auf die Bundesstraße. Da ahnte er schon, dass es eine Schildkröte sein könnte. Als er sein Fahrzeug gewendet hatte, war das Tier schon bis zur Mitte der Fahrbahn. Schulz zögerte nicht lange, nahm die Schildkröte mit und setzte sie in seinem Gefährt in einen Eimer.

Kluge Ratschläge seiner Kollegen gab es nach dem Fund viele – etwa auch den Hinweis auf leckere Schildkrötensuppe. Doch dazu kam es natürlich nicht. Schulz gab die Gelbwangenschildkröte, die zirka 30 Jahre alt sein könnte, im Gardeleger Tierheim ab. Dort wartet sie nun auf ihren Besitzer, dem die Wasserschildkröte vielleicht ausgebüxt ist. Ganz in der Nähe der Fundstelle an der Bundesstraße 71 liegen auch Pessels Teiche, vielleicht war das ja schon ein paar Tage die Heimat des Tieres. Zurzeit wohnt das Panzertier in einem geräumigen Hundezwinger – mit schildkrötentauglicher Bademöglichkeit.