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WasserverbandUmzug ins Große Hospital

Die Verwaltung des Gardeleger Wasserverbandes wird ins Große Hospital umziehen. Großes Ziel ist ein Umzug zum 1. April 2016.

Von Cornelia Ahlfeld 24.09.2015, 01:01

Gardelegen l Die Verwaltung des Gardeleger Wasserverbandes wird künftig ihren Sitz mitten in der Stadt, im Großen Hospital, haben. Der bisherige verbandseigene Verwaltungssitz an der Letzlinger Landstraße wird aufgegeben. Der Wasserverband wird Mieter der Gardeleger Wohnungsbaugesellschaft (Wobau), Eigentümerin des Hospitals, sein. Die Verbandsversammlung hat am Dienstagabend Geschäftsführerin Katja Rötz ermächtigt, mit der Wobau einen Mietvertrag abzuschließen. Der Plan sieht einen Einzug am 1. April 2016 vor. Ob dieser Termin zu halten ist, sei noch unklar, so Rötz. Das Hospital müsse zunächst noch – nach den Wünschen und Bedürfnissen des Verbandes – saniert werden.

Zuvor erläuterte Anja Rohrdiek, zuständig im Verband für Controling, ausführlich die Entscheidung, das Hospital zu mieten. Ursprünglich sei geplant gewesen, das Verwaltungsgebäude an der Letzlinger Landstraße umzubauen. Hintergrund seien vor allem die zunehmend engen Platzverhältnisse gewesen. Das Gebäude sei nicht behindertengerecht. Zudem seien die geschätzten Baukosten im Zuge der Planungen, die 2013 begonnen hätten, stetig gestiegen – von zunächst 205 000 Euro bis aktuell auf 300 000 Euro –, nicht zuletzt auch durch Auflagen im Brandschutz- und Denkmalschutzbereich (s. unteren Beitrag).

Der Verband habe sich auch noch andere Objekte angeschaut. Dazu gehörten ein Gebäude an der Thälmannstraße, das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Südliche Altmark, das ehemalige Lehrlingswohnheim an der Isenschnibber Straße und ein Objekt an der Heldenstraße. Diese Gebäude seien für den Verband nicht geeignet gewesen. Eine weitere Alternative sei ein Neubau gewesen. „Wir haben daraufhin eine Bewertungsmatrix erstellt“, erläuterte Anja Rohrdiek. Dazu gehörten Komponenten wie die erforderliche Fläche, die der Verband für 14 Mitarbeiter mit 600 Quadratmetern angegeben hat, die Lage, Parkplätze, Fahrstuhl und vieles mehr, um vergleichen zu können. Bei einem Umbau des bestehenden Verwaltungsgebäudes kämen Mietkosten von 9,01 Euro pro Quadratmeter zusammen, bei einer Fläche von 455 Quadratmetern. Beim Großen Hospital liege man bei 9,94 Euro pro Quadratmeter bei einer Gesamtfläche von 590 Quadratmetern. Ein Neubau läge kalkulatorisch bei 20,56 Euro pro Quadratmeter. Die Baukosten seien bei einer Abschreibung über 50 Jahre mit zwei Millionen Euro veranschlagt. „Diese Variante haben wir gleich wieder verworfen“, so Rohrdiek. Das Große Hospital werde behindertengerecht sein. Im unteren Geschoss werden sich die Kundenbereiche befinden. Dort gebe es dann auch eine behindertengerechte Toilette.

Der neue Standort sei zudem positiv hinsichtlich einer räumlichen Verbindung verschiedener Ämter und Institutionen im Stadtzentrum. „600 Quadratmeter für 14 Mann mit Versammlungsraum. Da bin ich skeptisch. Ich würde lieber hier bleiben“, gab Peter Wiechmann, Vertreter für die Stadt Gardelegen, zu Protokoll. Bei einem Umbau des Verwaltungsgebäudes würde man nur vier kleine Räume dazu gewinnen, erläuterte Rötz. Das Platzproblem sei damit nicht gelöst. Es wäre zudem eine teure, aber eben nicht zufriedenstellende Lösung.

Die Aufgaben des Verbandes werden weiter wachsen, was in der Perspektive zusätzliches Personal erforderlich mache. „Das ist quasi ein Puffer für künftige Aufgaben“, so Verbandsvorsitzender Kai-Michael Neubüser. Laut Landesplanung wird der Bismarker Abwasserzweckverband irgendwann mit dem Gardeleger Verband fusionieren. Die Mitarbeiter aus Bismark würden dann in Gardelegen ihren Arbeitsplatz haben. „Auch das haben wir mit berücksichtigt“, sagte Rötz. Wiechmann erbat sich eine kurze Auszeit, um sich mit seinen Gardeleger Verbandsvertreterkollegen Johannes Förster, Christian Glatz, Kai-Michael Neubüser und Thomas Schulze zu beraten. Denn laut den Vorgaben müssen die Gardeleger Vertreter einheitlich entscheiden, ansonsten gelten die Stimmen als ungültig.

Abgestimmt wurde über einen „Ermächtigungsbeschluss zum Abschluss eines Mietvertrages“. Wiechmann enthielt sich der Stimme, die anderen vier Stadtvertreter stimmten mit Ja – der städtische Stimmenverbund gilt damit als ungültig. Die anderen fünf Verbandsversammlungsmitglieder votierten mit Ja – somit Zustimmung mit einem Mehrheitsbeschluss.