1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Ein Haus voller Licht und Wärme

EIL

Schulgeburtstag Ein Haus voller Licht und Wärme

50 Jahre Karl-Marx-Schule in Gardelegen - dieser Jahrestag wurde gefeiert: mit einer Festveranstaltung und einem Tag der offenen Tür.

Von Cornelia Ahlfeld 28.09.2015, 03:00

Gardelegen l „Ich bin von 1966 bis 1976 in diese Schule gegangen und seitdem heute das erste Mal wieder hier. Ich bin erstaunt, wie sich alles verändert hat, wie schön die neue Schule ist.“ Gabi Laumert ist heute in Naumburg zu Hause. Eigens wegen des Schuljubiläums ist sie nach Gardelegen gekommen. Sie nutzte am Sonnabend den Tag der offenen Tür, um sich die neue Schule anzusehen. Gemeinsam mit Gerda Kutschker, die ihre zwei letzten Schuljahre, 1965 bis 1967, in der damals ganz neuen Karl-Marx-Schule verbringen konnte. Seit 1976 lebt sie in Berlin, hat aber noch ganz viel Kontakt zu Freunden und Verwandten.

Das Schuljubiläum war auch für Gerda Kutschker ein Anlass, in ihre alte Heimatstadt zu kommen. „Wir hatten eine schöne Schulzeit, denn die Schule war für uns damals ja auch ganz neu“, erinnerte sich Gerda Kutschker. Am 6. September 1965 fand der erste Unterricht in der neu gebauten Karl-Marx-Schule statt. Ein halbes Jahrhundert ist seitdem vergangen. Für Lehrer von einst und heute, für Schüler von einst und heute und für viele Gäste Anlass, das 50-jährige Bestehen der Schule zu feiern.

Am Freitag fand ein Schulfest statt. Am Sonnabendnachmittag folgte eine Festveranstaltung für geladene Gäste. Landrat Michael Ziche – Träger der Sekundarschule ist der Landkreis – sprach von einem steinigen Weg bis hin zum Neubau der Schule, der 2006 mit dem Kreistagsbeschluss zum Schulneubau seinen Anfang gefunden hatte. Er sei froh, dass der Kreistag diesen „mutigen Schritt“ gegangen sei, ebenso das Land. Denn immerhin handelte es sich um eine Investition von neun Millionen Euro. 5 Millionen Euro Fördergeld habe der Kreis erhalten. Vier Millionen Euro habe der Eigenmittelanteil betragen. „Das sind heute zehn Prozent der Verschuldung des Kreises. Das haben wir aber gern getan, denn wir wissen, wie wichtig Bildung ist“, betonte Ziche. Die Gardeleger Schule sei der modernste Neubau im Kreis.

Schulleiter Klaus-Dieter Radtke zeigte sich erfreut, dass so viele Gäste der Einladung zum Festempfang gefolgt seien. Für ihn ein Zeichen der Wertschätzung und einer großen Verbundenheit mit der Schule. „Am 9. August 2004 hatte ich meinen ersten Schultag in Gardelegen. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern“, erzählte Radtke. Er sei damals durch die Schule geführt worden und dabei immer ruhiger geworden ob des schlimmen baulichen Zustandes der Schule. Vor allem deshalb sei er dankbar und stolz, dass es gelungen sei, den Schulneubau zu etablieren. „Ich denke, so ein Neubau ist einzigartig im Leben eines Lehrers. Welcher Schulleiter kann schon sagen, dass er vom Fenster der alten Schule zusehen konnte, wie der Neubau entsteht“, so Radtke. Es sei ein langer Weg gewesen und eigentlich ausgelöst durch eine Schlägerei zwischen zwei Mädchen am 26. September 2005.

Das Ereignis habe die Schule deutschlandweit in die Medien gebracht. Weiteres Medieninteresse brachte die Veröffentlichung eines Briefes des Personalrates der Schule mit der Bitte um Schulsozialarbeiter. Das ZDF sei damals an der Schule gewesen. Es folgte – allerdings völlig unverdient – der Vergleich mit der Berliner Rütli-Schule. Ein weiteres Vorkommnis gab es am 8. Juni 2006, dem letzten Schultag für die damals acht Abschlussklassen. 155 Schüler stürmten das Gymnasium. Es folgte ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruches. Und wieder war die Schule in den Schlagzeilen. „Sechs Ministerbesuche gab es seit den Vorfällen. Welche Schule kann das schon von sich sagen“, so Radtke.

Am 14. November 2011 sei Baubeginn gewesen, am 17. April 2012 wurde der Grundstein gelegt, am 2. Oktober 2012 Richtfest gefeiert. Am 23. September 2013 fand der erste Unterricht in der neuen Schule statt. Am 29. Oktober 2013 wurde die offizielle Einweihung gefeiert. Am 23. September 2014 wurde das „wunderbare Außengelände“ der Schule übergeben. „Wir können stolz sein auf ein Haus, das durch viel Licht und Wärme uns allen eine fördernde Atmosphäre sichert und durch eine anerkannt moderne Ausstattung überzeugt“, so Radtke. Und auch das Kollegium der Schule sei immer offen gewesen für Neuerungen und Veränderungen. „Wir freuen uns schon auf den 60. Geburtstag der Schule“, betonte Radtke, der seit 38 Jahren im Schuldienst ist. Den 60. Schulgeburtstag wird Radtke allerdings als Pensionär erleben, denn für ihn ist dieses Schuljahr das letzte. Radtke wechselt dann in den Ruhestand.