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Gymnasium „Für uns kein Unterschied mehr“

Eine Ausstellung zu den Ereignissen 1990 in Deutschland ist derzeit in der Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums zu sehen.

Von Ilka Marten 06.10.2015, 03:00

Gardelegen l Mit dem Scorpions-Song „Wind of change“ eröffneten die Schüler der Klasse 10 a am Freitag offiziell die Ausstellung „Der Weg zur Deutschen Einheit“, die die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Auswärtige Amt zur Verfügung gestellt hatten. Melissa Müller, Leah Völzke, Paula Stoye, Marcel Domenz und Robert Thiele stellten die Tafeln mit den historischen Fakten vom Mauerfall bis zur Einheit vor. Als Gäste waren Bürgermeisterin Mandy Zepig und der stellvertretende Landrat Eckhard Gnodtke in der Aula. Robert Thiele fasste die Ereignisse wie folgt zusammen: „Die Nachkriegszeit endete für Deutschland 1990.“

Die Tafeln zeigen Bilder und Zahlen zum Mauerfall, zum Checkpoint Charlie, zu den 2+4-Verträgen und zu den ersten freien Wahlen im März 1990. Die Ausstellung wird in den kommenden Wochen in der Aula aufgebaut sein und von den Lehrern im Geschichts- und Sozialkunde-Unterricht mit einbezogen werden. Schulleiter Dietmar Collatz sagte: „Ich finde es toll, dass sich Schüler, für die das absolute Geschichte ist, damit so intensiv befassen und der Thematik angenommen haben.“ Und er ermunterte alle Gymnasiasten, bei denen nachzufragen, die die Wende miterlebt hätten, bei Eltern, Verwandten und auch Lehrern. Collatz: „Es ist wichtig, sich über die eigene Geschichte im Klaren zu sein, um auch mit anderen Schicksalen umgehen zu können.“ Grundlage für das Verständnis sei die eigene Geschichte. Und mit Blick auf die gerade ausgestrahlte dritte Folge der Serie „Weißensee“ sagte er: „Ihr seht das schon aus einem ganz anderen Blickwinkel.“

Zehntklässlerin Paula Stoye sagte mit Blick auf eine Zwischenbilanz nach 25 Jahren Einheit in Ost und West: „Für uns macht es schon gar keinen Unterschied mehr.“ Robert Thiele fügte hinzu: „Wir kennen es nur von unseren Eltern und können versuchen, die Gefühle mitzunehmen.“ Wie merkwürdig die Begriffe alte und neue Bundesländer seien, merkte auch Schulleiter Dietmar Collatz an: „Das ist ein Witz nach 25 Jahren.“ Er kündigte an, dass er beim nächsten Treffen des Gardeleger Rotary-Clubs, die Mitglieder kommen aus vielen Regionen Deutschlands, seine Mitstreiter zur Besichtigung einladen werde. Sollte es Gruppen geben, die sich die Tafeln anschauen möchten, können sie sich zu möglichen Besichtigungsterminen im Sekretariat des Gymnasiums erkundigen.