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Manfred Brandt Couplets sind sein großes Hobby

Der Otto-Reutter-Darsteller Manfred Brandt aus Wannefeld war Dienstag Gast seiner eigenen Feier - der zu seinem 60. Geburtstag.

Von Anke Kohl 20.10.2015, 21:16

Wannefeld l Wasser und Arbeit seien das Gesündeste für ihn, soll Manfred Brandt gern zu seinen Arbeitskollegen sagen. Das versicherte Kollege Sebastian Kauer vom Wasserverband Gardelegen Dienstag jedenfalls in kleiner aber sehr offizieller Runde in der guten Stube von Manfred Brandt in Wannefeld. An seinem 60. Geburtstag jedoch griff auch der Jubilar lieber zum Glas Sekt, um mit seiner Familie, seiner Chefin Katja Rötz und einigen Kollegen anzustoßen.

Nur Wasser und Arbeit? Wer den Wannefelder kennt, der weiß, dass in seiner Aufzählung noch etwas ganz Entscheidendes fehlt. Seine Auftritte als Otto-Reutter-Darsteller nämlich. So ungefähr 20 Couplets des berühmtesten Sohnes der Hansestadt Gardelegen hat Manfred Brandt im Repertoire.

Das hegt und pflegt der 60-Jährige, der seinen ersten öffentlichen Auftritt als Otto Reutter überhaupt erst im Jahr 2000 hatte, mittlerweile seit 15 Jahren.

Woher die Affinität zum Humoristen Otto Reutter kommt, das hat Manfred Brandt schon viele Male erzählt. Und noch immer hat er diesen begeisterten Schwung in den Worten, wenn er berichtet, wie sein Großvater gern das Couplets „Ich hab zuviel Angst vor meiner Frau“ bei Familienfeiern interpretierte.

Die hat Manfred Brandt aber nicht, wie er versichert. Es ist vielmehr so, dass er seiner Dorothea sehr dankbar ist und sie sehr wohl zu schätzen weiß. „Sie erdet mich dann immer mal, wenn ich wieder zu aktiv werde“, blickt er über die Schulter zu ihr. Und als wäre es ein verabredetes Stichwort zwischen den beiden, sagt Dorothea Brandt schmunzelnd: „Nun setz Dich mal hin. Jetzt gibt es Kaffee.“

„Wie lange ist ihr Sohn denn netto so zuhause?“, fragt Kollege Sebastian Kauer die Mutter des Geburtstagskindes, Dora Brandt. „Na, ja“, beginnt sie ihre Antwort ganz diplomatisch. Woraufhin ihr Sohn bittend und mit einem Augenzwinkern sagt: „Mutter, es gibt Tage im Leben, da muss man nicht alles erzählen. Heute ist so einer.“

Dabei hat Dora Brandt sicher noch einiges mehr zu erzählen. Etwa, dass ihr Sohn am 20. Oktober 1955 in seinem Elternhaus in Wannefeld geboren wurde. Von der Hochzeit mit seiner Dorothea, die den exakt gleichen Namen trägt, wie sie selbst. Die Geburt der Enkelkinder Diana und Holger, und ganz bestimmt würden auch die Urenkel Lewin und Elora aus diesem Zweig des Stammbaumes der Familie in den Geschichten auftauchen.

Doch so lädt der Jubilar, der seine Gäste gestern in Frack und mit Fliege um den weißen Hemdkragen und Melone auf dem Kopf empfängt, zu selbstgebackenem Hefekuchen ein. „Neun Bleche haben wir gebacken. Allen voran waren meine Mutter, meine Frau, meine Schwägerin Erin Brandt und Christine Trittel fleißig. Und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben beim Teigkneten geholfen.“