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Zichtau Winterschlaf für Schaugärten

Am Freitag wurden die Schaugärten des Gutes Zichtau symbolisch in den Winterschlaf geschickt.

Von Andreas Puls 26.10.2015, 02:00

Zichtau l Wenn auch noch nicht sämtliches Gemüse geerntet ist und auch noch einige Blumen in Blüte stehen, wurden am Freitag die acht Schaugärten des Gutes Zichtau offiziell in den Winterschlaf verabschiedet. Zuvor jedoch, besichtigte die 45-köpfige Reisegruppe Teile der Gesamtanlage des Gutes und erhielt dabei Einblicke in die vielfältige Arbeit der Einrichtung. Anschließend ging es gemeinsam in die Schaugärten. Dazu begrüßten der Projektmanager des Gutes Zichtau, Magnus Staehler, sowie Christa Ringkamp, Projektleiterin von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt, die Reisegruppe aus dem Raum Düsseldorf und Köln – darunter auch Teilnehmer aus der Stadt Langenfeld, wo Staehler bis vor fünf Jahren Bürgermeister war.

„Rheinland trifft Altmark“, meinte Magnus Staehler zu den Gästen. Der Projektmanager, der seit 2010 für das Gut Zichtau tätig ist, erläuterte den enorm positiven Werdegang, den die Einrichtung nahm, seitdem sie von Hasso von Blücher erworben wurde, der 2012 die Stiftung Zukunft Altmark gründete. Aus einer sozialistischen Reste-Rampe in Zichtau sei wieder etwas sehr Schönes und Zukunftsweisendes entstanden. Von Blücher habe in die Einrichtung bislang rund sechs Millionen Euro investiert. Damit wurden unter anderem die verbliebenen Gebäude des Gutes saniert und für die verschiedensten Zwecke nutzbar gemacht. Sehr wichtig, so Staehler, sei die Netzwerkarbeit über die Gartenakademie Sachsen-Anhalt mit Sitz auf dem Gut Zichtau und nicht zuletzt die Stiftung Zukunft Altmark. Damit wurde ein überregionaler Bekanntschaftsgrad erreicht.

Ein sehr wichtiges Anliegen sei es sei es zudem, den hier lebenden Menschen Impulse zu geben, für die Region aktiv zu werden. Damit beginne man schon bei den Kindern und Jugendlichen, weshalb es viele Projekte mit Schulen und Kindergärten gebe. Die gesamte Arbeit des Gutes Zichtau, so Staehler weiter, stehe unter dem Hauptgedanken der Nachhaltigkeit. Nicht von ungefähr sei Christel Ringkamp unlängst zur Präsidentin der European Garden Association gewählt worden. Die Gesellschaft hatte auch 2015 wieder den Preis für ökologisches Gärtnern ausgelobt. 22 internationale Projekte wurden nominiert, darunter auch das Gut Zichtau. Über alle 22 Projekte konnten sich die Gäste am Freitag auf Schautafeln informieren. „Die Altmark und Sachsen-Anhalt überhaupt, haben ein enorm großes Potenzial, das bei weitem nicht ausgeschöpft ist. Das wird oft vergessen und genau das versuchen wir, wo es nur geht, deutlich zu machen“, sagte Staehler.

Dann wurden die acht Schaugärten besichtigt. Auskünfte zur Entstehung der Anlage gab Christel Ringkamp. Nachdem alle Gärten, darunter der Toskanische und der Japanische Garten, der Hecken-, Familien und der Weiße Garten besichtigt waren, kamen alle zusammen, um Lindenblütenschnaps zu verkosten – eine Spezialität des Gutes Zichtau. Dabei gab es einen Moment rheinländischer Mentalität zu erleben. Werner Zwank, Vorsitzender des Vereins Aktion Immigrather Bürger, sprach einen Schlachtruf vor, in den viele der Anwesenden – wie auf Kommando – mit einstimmten. Schließlich wurde angestoßen und der Schnaps getrunken.