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Grundschule Drei Optionen - dreimal Nein

Der Sozialausschuss hat sowohl die Schließung der Estedter Grundschule abgelehnt als auch die Anträge von zwei Fraktionen.

Von Ilka Marten 26.11.2015, 02:00

Gardelegen/Estedt l Keine Zustimmung bei drei Optionen. Die Mitglieder des Sozialausschusses lehnten bei zwei Ja-Stimmen (Oliver Stegert, Sandra Hietel) und sieben Nein-Stimmen die Aufhebung des Schulstandortes Estedt am Dienstagabend ab. Allerdings gab es auch keine Mehrheit für den Antrag der Gemischten Fraktion, die beantragt hatte, die Schließung abzulehnen und schnellstmöglich einen Weg zu finden, die Schule zu reaktivieren und Gardeleger Grundschulen zu entlasten. Ausführlich nahm dazu noch einmal Fraktionsmitglied Margot Göbel Stellung, die sagte, „dass die Einrichtung sowieso renoviert werden müsse, egal, ob sie eine Krippe oder Schule wird“. Der Arbeitsgruppe Kita solle auch Zeit gegeben werden, das zu betrachten.

Auf wenig Zustimmung stieß der Wunsch der Gemischten Fraktion, Einzugsbereiche zu ändern. Dazu Ausschussvorsitzende Sandra Hietel: „Das müssen wir nicht anfassen.“ Diverse Vorschläge hatte es dazu Anfang des Jahres gegeben, keiner fand im Stadtrat eine Mehrheit. Keine Zustimmung gab es auch für den Antrag der Freien Liste/Feuerwehr, die Schließung des Schulstandortes auf das zweite Quartal 2016 nach den Landtagswahlen zu verschieben. Zwar hatte die Fraktion im Februar noch die Schließung der Einrichtung beantragt, begründete den neuerlichen Vorstoß jedoch mit „laufend neuen Zahlen“. Bürgermeisterin Mandy Zepig hielt dagegen, dass alle geborenen Kinder in den neuen Aufstellung berücksichtigt worden seien.

Sie teilte mit, dass es einen Termin im Landesschulamt geben werde, um zu erfahren, ob es überhaupt möglich sei, Lehrerzuweisungen an die Estedter Grundschule zu bekommen. Eine Modellschule Integration brachte Andreas Finger (CDU-Fraktion) in der Sitzung als Idee ein: „Vielleicht können wir Vorreiter im Land sein und dadurch auch Geld und Lehrer bekommen.“ In Mieste und Gardelegen lernen an den vier Grundschulen zurzeit knapp 40 Flüchtlingskinder, informierte der zuständige Verwaltungsmitarbeiter Norbert Bucklitsch. Hietel betrachtete Planungen für die Estedter Grundschule mit Asylbewerber-Zahlen mit Skepsis: „Man kann mit Flüchtlingskindern nicht rechnen.“ Bürgermeisterin Mandy Zepig ergänzte, dass Familien, die einen Aufenthaltsstatus bekommen, sehr häufig Gardelegen verlassen.

Laut Margot Göbel sei es jedoch schon mit den Kindern aus Hemstedt, Lüffingen und den Kellerbergen möglich, die geforderten 80 Kinder für die Estedter Grundschule zusammenzubekommen. Ganz klar gegen einen erneuten Versuch, Einzugsbereiche zu verändern, sprach sich Gudrun Gerecke (Linke-Fraktion) aus: „Wir haben damals die Meinungen der Eltern gehört und akzeptiert. Und ich bin auch nicht dafür, dass wir Flüchtlingskinder von Gardelegen nach Estedt fahren lassen.“ Kritik gab es vom Linke-Fraktionsvorsitzenden Ralf Linow an den Anträgen, weil sie erst kurz vor der Sitzung gestellt worden waren. Er sei grundsätzlich gegen die Schließung, doch es sollte ausgelotet werden, welche Möglichkeiten überhaupt bestehen, die Schule zu erhalten.