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Feuerwehr Personalnot weiterhin drängendes Problem

Über Sorgen und Probleme der Feuerwehr sprach die SPD-Landesvorsitzende, Katrin Budde, mit Kameraden der Feuerwehr Gardelegen.

Von Andreas Puls 28.11.2015, 02:00

Gardelegen l Katrin Budde, die auch die SPD-Spitzenkanidatin für das Amt des Ministerpräsidenten ist, befand sich unter anderem in Begleitung des Landtagsabgeordneten Jürgen Barth und der Gardeleger Bürgermeisterin Mandy Zepig. Gardelegens Stadtwehrleiter Sven Rasch, Ortswehrleiter Henrik Lehmann sowie Kreisbrandmeister Torsten Schoof empfingen die Politiker im Gardeleger Feuerwehrdepot. Zunächst stand ein Rundgang durch das Gerätehaus auf dem Programm. Dabei überzeugten sich die Gäste von der guten Ausstattung. Rasch informierte, dass voraussichtlich die Stadtfeuerwehr im Dezember ein neues Löschfahrzeug, ein HLF 20, geliefert bekommt.

Doch auch Probleme kamen während des Rundgangs bereits zur Sprache. Wie Rasch erläuterte, gebe es in einer Reihe von Feuerwehren der Einheitsgemeinde Probleme mit der Einsatzbereitschaft, insbesondere in der Woche. „Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass viele Kameraden außerhalb arbeiten. Zudem sind lediglich drei Prozent der Bevölkerung der Hansestadt Gardelegen Mitglied einer Feuerwehr. Das ist sehr wenig.“ Derzeit gebe es 668 aktive Kameraden. Dem gegenüber stünden 23 000 Einwohner.

Lehmann meinte dazu: „Es gibt allgemein zu wenig Verständnis für die Arbeit der Feuerwehr. Mancher fühlt sich belästigt, wenn wir mit Signal zum Einsatz fahren.“ Mit Sorgen betrachten die beiden Wehrleiter, dass vor allem viele junge Leute spätestens mit Beginn der Lehrausbildung wegzögen und dann auch wegblieben. Mit Blick auf den Hinweis von Mandy Zepig, dass zumindest doch die Gardeleger Kinderwehr gut aufgestellt sei, sagte Henrik Lehmann: „Auch wenn derzeit genügend Kinder mitmachen, so ist es schwierig, diese so lange zu halten, bis sie in die Reihen der Kameraden übergehen.“ Außerdem sei die Aufgabe der Kinder- und Jugendwehr-Betreuung ihrerseits mit einem hohen Personalaufwand verbunden, so der Ortswehrleiter.

Wie die beiden SPD-Landespolitiker berichteten, kennen sie derartige Personalprobleme auch von vielen anderen Feuerwehren in Sachsen-Anhalt. Jürgen Barth konnte auch aus eigener Erfahrung sprechen, denn er ist aktives Mitglied der Feuerwehr Lockstedt bei Klötze. Umso wichtiger sei es, so die beiden Landtagsabgeordneten, den Weg von Zusammenlegungen weiter zu beschreiten.