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Feuerwehreinsätze 106 vermutete Brandstiftungen

106 Fälle von vermuteter Brandstiftung hat es in diesem Jahr im Bereich der Stadt Gardelegen gegeben. Der Schaden: etwa 34400 Euro.

Von Cornelia Ahlfeld 05.12.2015, 02:00

Gardelegen l Böschungsbrände, Waldbrände, Strohballenbrände, merkwürdige Brände im Wald bei Solpke und ein Scheunenbrand in der Nacht 26. Juli in Solpke mit mehreren 10 000 Euro Schaden – es gab Wochenenden im Sommer, die für die Einsatzkräfte der Wehren in der Region Solpke und Mieste alles andere als erholsam waren. Die Kameraden waren zum Teil mehrfach hintereinander im Einsatz. Stadtwehrleiter Sven Rasch, in der Verwaltung für Brandschutzfragen zuständig, hat die vermuteten Brandstiftungen aufgelistet und den Schaden für die Stadt durch die zusätzlichen Einsätze beziffert. Die Verwaltung geht von 106 Fällen von Brandstiftung aus. Der Schaden allein für die Stadt beläuft sich auf etwa 34 400 Euro. Die Zahlen haben Kämmerer Maik Machalz und Isolde Niebuhr vom städtischen Ordnungsamt im Hauptausschuss vorgestellt.

Nicht ohne Grund, denn durch die zusätzlichen Einsätze sind finanzielle Probleme im Haushalt entstanden. „Wir sind nicht mehr in der Lage, Einsatzgeld zu bezahlen“, stellte Machalz klar. Es sei in diesem Bereich mit überplanmäßigen Ausgaben zu rechnen. Allein das zusätzliche Einsatzgeld für die Kameraden aufgrund der Brandstiftungen beläuft sich auf etwa 12 000 Euro. Die Kosten für Kraftstoff schlagen mit 5400 Euro zu Buche. Dazu kämen weitere Ausgaben für Schaummittel, Schlauchpflege, Reparaturen von Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen, Einsatzbekleidung, Verdienstausfall und Überprüfung von Atemschutzgeräten, so dass sich der Schaden insgesamt auf etwa 34 400 Euro summiere.

Brandstiftungen habe es in den vergangenen Jahren mehrfach gegeben, aber so viele wie in diesem Jahr noch nie, betonte Machalz gestern auf Anfrage. Mit 24 Einsätzen führt die Miester Wehr die Rangliste an. 14 Einsätze wegen Brandstiftung hat die Miesterhorster Wehr absolvieren müssen. Die Solpker Kameraden mussten 16 Mal ausrücken, und 11 Mal die Jävenitzer Kameraden. Neun Einsätze gab es für die Peckfitzer Wehr. Alles Einsätze, die mutwillig herbeigeführt worden sind – in einer Größenordnung, die natürlich nicht vorhersehbar war. „Wir werden mit dem eingeplanten Geld nicht auskommen. Wir haben zwar Erfahrungswerte, wonach wir planen“, sagte Machalz. Aber damit könne keiner rechnen. Es sei zurzeit auch noch kein Verfahren abgeschlossen. Die Stadt habe somit auch noch nichts in Rechnung stellen können.