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Fasching Rettungsübung auf dem Silbersee

Das Bordballett und die Politikprominenz. Die Faschingskreuzfahrt des Männerchores Eintracht bot beste Unterhaltung.

Von Ilka Marten 14.02.2016, 21:00

Gardelegen l Zweieinhalb Stunden dauerte die Kreuzfahrt des Männerchores Eintracht beim Fasching am Sonnabend im Schützenhaus. Das Publikum war begeistert. Besonders geehrt wurden Kulissenbauer Rolf Ahrendt und Helmut Kobert, die schon seit 60 Jahren beim Eintracht-Fasching aktiv sind. Viele Monate hatten die Sänger das Programm mit dem Titel „Der MCE sticht in See“ vorbereitet. Und besonders viele Gäste hatten das Schiff als Piraten verkleidet erobert. Das Fazit der Seereise:

Der Kapitän kam ganz in Traumschiff-Manier daher: Helmut Kobert begrüßte die Reisegesellschaft im Saal. Sein erster Offizier, Hans-Joachim Exler hätte auch als Sascha Hehn durchgehen können und übernahm die Reiseleitung.

Ein Fasching ohne die Gardeleger Politprominenz geht nicht. Bürgermeisterin Mandy Zepig (Geert Weber-Jaenicke) kam mit engem Kostüm und hochhackigen Schuhen akrobatisch auf einem elektrischen Skateboard in den Saal, der Stadtratsvorsitzende Kai-Michael Neubüser (Hans-Werner Schliecker) mit Anzug, Krawatte und tiefer Verbeugung bei der Begrüßung. Doch bevor das Duo die Kreuzfahrt antreten durfte, stand die obligatorische Unterweisung im Seenotfall an. Die erlebte das Publikum als Film auf der Leinwand: Mit Schwimmflügeln und Rettungsring hatten Zepig und Neubüser im Gummiboot im Dezember auf dem Silbersee geübt – inklusive Sekt und Stößchen auf dem Wasser. Das Fazit der Bürgermeisterin: „Kai ist ne dufte Nummer. Kaichen ist so lieb.“

Nicht so gut war die Stimmung beim Gardeleger Torwächter (Fritz Wießel), der sein Herz vor der anstehenden Seebestattung in der Bütt ausschüttete. Die Bürgermeisterin sei ihm im Traum erschienen und „drohte mich totzuküssen“. Er klang, als hoffte er, dass er „am Todeskuss in ihren Armen sterben muss“. Dann ging es im schnellen Ritt durch die Kommunalpolitik. Der Landtagsabgeordnete „Uwe (Harms) mit dem gelben Strahl, der mit Eile vor der Wahl noch eine Pinkelzeile“ haben will, bekam sein Fett weg, ebenso die Ratsmitglieder in Sachen Grundschule Estedt. „Zwei Jahre geträumt, vertagt, nicht entschieden, da ist der ganze Stadtrat sitzen geblieben“, brummelte der Torwächter.

Begeistert war das Publikum vom Bordballett, das unter der Leitung von Franziska Kobert seit Wochen geprobt hatte. Zu den Klängen von Schwanensee tänzelten die Herren über die Bühne, ohne Zugabe ging da nichts. Eine wirkliche Bereicherung des Abends war der Shanty-Chor der Gardeleger Marinekameradschaft mit seinen musikalischen Dauerbrennern – da sangen alle mit. Mit Spejbl (Klaus Bernstein) und Hurvinek (Ralf Kubaink) waren die zwei bekanntesten Marionetten aus Prag mit an Bord.

Auch leicht (bekleidete) Kost gab es bei der Rundreise. Mit bunten Pfannen und viel nackter Haut tanzten Ralf Kubaink und Geert Weber-Jaenicke. Auch der erste Bettoffizier (Fritz Wießel) bezog mit seinen zwei Damen mit prallen Brüsten (Heino Voit, Sebastian Reber) auf dem Schiff eine Kabine. Noch nicht ganz auf dem neuesten politischen Stand in Gardelegen war U-Boot-Kommandant Paul Kuhn, der noch auf Tauchfahrt in den Fuchsbau war. Mit Badehose und Taucherflossen bekleidet, durfte er dann doch noch mit auf Kreuzfahrt und mit der Crew „Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön“ anstimmen.

Natürlich mit Wunderkerzen auf den Torten zur Traumschiffmusik.