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Schießpark Der neue Mister Kahnberg

Der ehemalige Berufssoldat Michael Baumgarten ist neuer, ehrenamtlicher Leiter des Schießparkes Kahnberg Berge.

Von Gesine Biermann 16.03.2016, 02:00

Berge l Er ist der Handwerker vor Ort, weil er natürlich auch selbst mit zufasst, wenn es irgendwo klemmt. Er ist der Platzwart, weil er den Überblick darüber hat, wer, wann und wo schießen darf. Er ist Naturschützer, weil er schließlich darauf achten muss, dass Heideflächen und Wald in Ordnung sind. Er ist Eventmanager, weil er große Veranstaltungen mit vorbereitet und eigentlich ist er auch noch fast Hotelier, denn bei ihm kann man neben den Schießständen sogar die Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Gelände buchen – wenn man mit dem Wohnwagen anreist. Man könnte es aber auch kurz machen: Michael Baumgarten ist der neue Mister Kahnberg. Seit Jahresbeginn leitet der 54-Jährige die Einrichtung und löst damit nach 15 Jahren Jürgen Beckmann ab. Der sei aber nach wie vor da für alle seine Fragen, arbeite auch weiterhin als Standaufsicht mit, versichert Baumgarten. „Und darüber bin ich sehr froh!“

Aber auch sonst ist der einstige Oberstabsfeldwebel und Ausbilder bei der Bundeswehr augenscheinlich ein sehr lebensfroher Mann. Und ein Macher. „Ich wollte als Pensionär einfach noch nicht zu Hause bleiben“, sagt er gut gelaunt. Als er mitbekommen habe, dass die Betreibergesellschaft einen neuen Leiter für den Schießpark sucht, habe er sich kurzerhand beworben. „Ein halbes Jahr bin ich dann mit Jürgen Beckmann mitgelaufen, konnte so alles kennenlernen.“ Nun ist der gebürtige Saarländer und langjährige Jäger schon seit zwei Monaten allein für alles verantwortlich. Ehrenamtlich für 40 Stunden im Monat. Ehrenamtlich ist er aber natürlich fast immer länger da. Das fängt schon damit an, dass er meist schon eine Stunde vor der offiziellen Öffnung vor Ort ist und mit Jagdterrier Greif auf seine tägliche Runde „am Zaun entlang“ geht. Das genieße er sehr, gibt Baumgarten zu. „Einen schöneren Vorgarten hat ja wohl keiner!“

Während des Tages gibt es dann jede Menge zu tun. Gerade aktuell werden einige Stände renoviert, neue Dächer aufgebracht und die Blenden für den Schallemissionsschutz erneuert. Natürlich helfen dabei ehrenamtlich auch noch andere Vereinsmitglieder mit. Bei den Grünarbeiten unterstützt die Stadt. Bei ihm laufen aber die Fäden zusammen. Und selbst lange nach Feierabend klingelt dann oft noch das Diensthandy. Zuweilen, wenn es zu spät sei, rufe er dann aber auch erst morgens zurück, gibt er augenzwinkernd zu. Schließlich hat er Familie. Die Dame seines Herzens hat Baumgarten vor vier Jahren in Gardelegen kennengelernt. Mittlerweile ist auch sie Jägerin und er sogar noch mal Papa geworden. Über Langeweile kann sich er sich also eigentlich nicht beklagen. Den Trubel im Schießpark findet er dennoch prima. „Ich hatte ja beruflich immer mit Menschen zu tun!“

Die Menschen in der Altmark, aus der ja auch seine Lebensgefährtin stammt – mag er übrigens sehr. Und von einigen ist er wirklich beeindruckt. Die Schießkunst vieler alter Jäger und Schützen bewundert er ebenso, wie das große ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitstreiter. Es seien die Älteren, die Einrichtungen wie den Schießpark am Leben halten, weiß Baumgarten. Und genau dabei will er nun mithelfen. „Der Park ist schließlich ein Aushängeschild für die Region.“ Sogar ausländische Jäger oder Schützen kämen regelmäßig her. Allein fünf Schießgroßveranstaltungen sind schon für dieses Jahr geplant. Der Termin fürs Kahnbergfest steht übrigens auch schon fest: Am 10. September können die Gäste den neuen Chef persönlich kennenlernen. Wer vorher schon Bedarf hat: Michael Baumgarten ist telefonisch fast immer unter 0160/440 82 27 zu erreichen.