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Abfall Grünschnitt auf die Straße gekippt

Im Gardeleger Industriegebiet hat ein Unbekannter eine beachtliche Menge Grünschnitt einfach an und auf der Sraße entsorgt.

Von Gesine Biermann 11.04.2016, 18:23

Gardelegen l Fürs Osterfeuer kam der Heckenschnitt etwas zu spät – warum der Grünschnitt dann allerdings nicht kostenlos auf der Gardeleger Deponie landete, bleibt ein Rätsel. Vielleicht war die Annahmestelle ja unerwartet schon geschlossen. Wie auch immer: Seit dem Wochenende liegt ein ordentlicher Haufen Buschwerk – frische geschnittene Koniferen – auf einer Straße im Industriegebiet Ost nahe dem Gardeleger Glaswerk. Achtlos am Straßenrand abgekippt reicht er bis auf den Asphaltbelag und behindert so schon den Verkehr.

Die Straße an sich wird zwar eigentlich nur von einem Unternehmen genutzt, das dort seinen Bauhof hat. Dennoch herrscht an der schön ausgebauten Zuwegung stets eine Menge Verkehr – vor allem der ruhende. „Hier parken immer viele Lkw“, sagt Ordnungsamtsmitarbeiter René Teschner. Manch ein Brummifahrer wartet hier – auch mal über Nacht – wohl auf seine Ladung. Manch einer macht hier Pause, weil gerade Ruhezeiten vorgeschrieben sind. Zuweilen steht ein Laster auch schon mal ein ganzes Wochenende dort.

Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass man in den Industriegebieten am Stadtrand von Gardelegen gut parken kann. „Oft kennen sich die Fahrer untereinander“, Tipps, wo man zumindest gut beleuchtet parken kann, würden auch über Funk weitergegeben. Das führte in jüngster Vergangenheit auch leider immer wieder dazu, dass die Flächen entlang der Straße zugemüllt waren. Und längst nicht nur das: „Hier gibt es ja außer einer glatten Straße keinen Mülleimer und vor allem keine Sanitäranlagen“, erinnert Teschner. Mittlerweile hat der engagierte Ordnungsamtsmitarbeiter die Sache mit den Brummifahrern allerdings ganz gut im Griff. Viele kennt er schon, „und sie sind alle vernünftig, wenn man mit ihnen redet“, versichert Teschner. Einer habe kürzlich sogar die ganze weiträumige Fläche rund um seinen Parkplatz saubergemacht – kurz: Die Einsicht ist da.

Jedenfalls bei den Gästen. Bei den Einheimischen hat Teschner da so seine Zweifel: „Es wird einfach immer mehr mit den illegalen Müllkippen“, sagt er ärgerlich. Der jüngste Fall mit dem Grünschnitt sei wieder so ein typisches Beispiel. Der müsste jetzt theoretisch von der Stadt entsorgt werden und die Kosten müssten von der Allgemeinheit getragen werden – falls der Grünschnittentsorger nicht doch noch einsichtig ist. In seinem Fall sind nämlich bei der Stadtverwaltung Hinweise eingegangen. „Bis zum Wochenende bekommt der Verursacher noch eine Chance, alles wieder wegzuräumen“, sagt Heidi Wiechmann vom Ordnungsamt. Dann wird man wohl den Hinweisen nachgehen. Wer erwischt wird, wie er Müll illegal entsorgt, oder das anschließend bewiesen werden kann, muss übrigens mit einer Geldbuße bis 1000 Euro rechnen. Gegenüber der kostenlosen Deponieannahme ein teurer Spaß.