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Tagesförderstätte Neuer Werkraum sorgt für Freude

Drei Tagesförderstätten für Senioren betreibt die Lebenshilfe in Gardelegen. Derzeit werden dort 25 ältere Menschen betreut.

Von Andreas Puls 20.04.2016, 21:00

Gardelegen l Für die Betreuten der Tagesförderstätte der Lebenshilfe am Aschberg 2 ist es eine willkommene Abwechslung, wenn Besuch ins Haus kommt. Dann gibt es etwas zu plaudern, und sie können zeigen, woran sie gerade basteln und werkeln. So auch beim Arbeitsbesuch der Landesvorsitzenden und des Landesgeschäftsführers der Lebenshilfe Sachsen-Anhalt, Waltraud Wolff und Marcus Hoppe, sowie dem Geschäftsführer der Lebenshilfe Altmark-West, Hans-Peter Haase. „Das Haus Aschberg bezeichnen wir bei uns als Treppenhaus“, scherzte Haase mit Blick auf die vier Treppen, die vom Eingangsbereich der Tageseinrichtung in die oberen Etagen des Gebäudes führen. Die Frage, ob es denn keinen Fahrstuhl gebe, verneinte er. „Ein Fahrstuhl oder Lift wird hier auch nicht benötigt, denn in der Einrichtung werden ältere Menschen betreut, die in den meisten Fällen noch gut laufen können“, so Haase.

Wie Birthe Mesemann, Leiterin der Tagesförderungseinrichtungen für Senioren, berichtete, werden die Betreuten täglich von zu Hause beziehungsweise von den Wohnbereichen morgens her- und gegen Abend wieder zurück gefahren. „Tagsüber haben die Seniorinnen und Senioren hier viele Beschäftigungsangebote wie Basteln, Spielen, Singen, Spazierengehen, Sport- und Bewegungsangebote und anderes mehr“, so Mesemann. Natürlich sei auch die Versorgung abgesichert. „Einmal im Monat steht ein Ausflug auf dem Programm. Meistens geht es gemeinsam mit unserer Patengruppe der Kalbenser Kita Schatzkästchen auf einen Bauernhof nach Schinne. Das macht allen immer riesigen Spaß“, schwärmte Mesemann.

Viel Freude hatten gestern aber beispielsweise auch die Männer im Werkraum der Förderstätte – genauer gesagt dem Ruheraum, der vorübergehend als Werkraum fungiert. Die Gäste staunten zum Beispiel über Otto Mathias, der mit viel Leidenschaft und großem Geschick mit seinen Laubsägearbeiten beschäftigt war, dass Betreuerin Gundula Kohlhas kaum Anleitung geben musste. Besichtigt wurde auch der neue Werkraum, der in Kürze seiner Bestimmung übergeben wird. Dort berichteten die Betreuten Harald Tantzier und Karl-Heinz Berg stolz, woran sie in jüngster Zeit gewerkelt hatten. Beispielsweise hatten sie viele lustige Würmer, Bienen und andere Dekofiguren aus Sperrholz gesägt und farbenfroh gestaltet.

Nach Auskunft Haases sind bei der Lebenshilfe in Gardelegen derzeit insgesamt 25 Tagesförderplätze für Senioren belegt, davon 15 im Haus Aschberg 2. Zwei weitere Einrichtungen befinden sich in der Schillerstraße. Die Gesamtkapazität liege bei 40 Betreuungsplätzen. „Damit sind wir bereits eingestellt auf den Bedarf, mit dem wir in naher Zukunft rechnen können. Denn in unseren Werkstätten werden in den Jahren 2017/2018 viele Menschen in den Ruhestand gehen. Wie viele genau die Tagesförderung nutzen werden, das wissen wir derzeit noch nicht“, so Haase. Die Lebenshilfe-Geschäftsführung gehe von etwa 50 Prozent aus. Sicher blieben einige auch zu Hause oder gingen in Pflegeheime. „Gardelegen ist, was die Seniorenbetreuung im Bereich der Lebenshilfe angeht, zweifellos ein Vorreiter. Das betrifft sowohl die Umsetzung der Betreuung als auch die weitsichtige Planung“, lobte Hoppe. Damit werde Gardelegen auch eine der ersten Städte sein, von denen die Lebenshilfe belastbare Zahlen erhalte, wie hoch der Tagesbetreuungsbedarf für die Beschäftigten der Lebenshilfe-Werkstätten tatsächlich sei, die künftig in den Ruhestand wechseln.