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Betrugsversuch Firma sollte Millionen Euro zahlen

Mit einer dreisten Form des versuchten Betruges mussten sich eine Firma aus Gardelegen und die Polizei auseinander setzen.

Von Andreas Puls 21.04.2016, 19:15

Gardelegen l Die Mitarbeiterin eines Gardeleger Unternehmens erheilt einen Anruf von einem Mann aus Berlin. Dieser sprach akzentfrei Deutsch und stellte sich als Rechtsanwalt vor. Der vermeintliche Anwalt gab an, er würde im Auftrag des Geschäftsführers anrufen. Es gehe um eine streng vertrauliche Angelegenheit. Dazu übergab die Mitarbeiterin die dienstliche E-Mail-Adresse.

Da sie aber schon zu diesem Zeitpunkt Misstrauen geschöpft hatte, informierte sie den Geschäftsführer. Dieser gab an, dass er kein Mandat an einen Rechtsanwalt in Berlin vergeben hätte. Laut Polizei gingen danach in der Firma E-Mails ein, die den Eindruck erwecken sollten, dass sie vom Geschäftsführer dieser Firma versandt wurden. In diesen wurde gefordert, eine siebenstellige Eurosumme auf ein Konto in Hongkong zu überweisen.

Die Polizei warnt vor derartigen Betrugsversuchen, die unter den Oberbegriff Social Enginering (soziale Manipulation) fallen. Die Täter verschaffen sich zunächst Informationen über Firmenstruktur, Geschäftsabläufe und Mitarbeiter. Dann kontaktieren sie gezielt ausgesuchte Personen telefonisch oder auch per E-Mail. Üblicherweise geben sich die Kriminellen als hochrangige Mitarbeiter der Firma oder der Muttergesellschaft aus, um Druck ausüben zu können. Möglich, so die Polizei, sei auch ein Auftritt als Anwalt. Der nächste Schritt wäre die Überweisung einer erheblichen Geldsumme auf fast ausschließlich ausländische Konten.

Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, rät die Polizei Unternehmen, im Unternehmen für klare und transparente Regeln zu sorgen. Das betrifft zum Beispiel Höchstgrenzen für Überweisungen. Außerdem sollten interne Abläufe vertraulich gehalten werden.