Pflegeheim Noch kein Bautermin

Für den Baubeginn eines neuen Pflegeheimes an der Pfahlweide gibt es derzeit noch keinen konkreten Termin.

Von Cornelia Ahlfeld 04.05.2016, 03:00

Gardelegen l „Wir sind in der finalen Abstimmung zum Kaufvertrag mit der Stadt und sitzen quasi in den Startlöchern.“ Matthias Heller von der pib-invest GmbH mit Sitz im thüringschen Mühlhausen macht damit auf Anfrage deutlich, dass die Baupläne nicht vom Tisch sind, auch wenn bisher in der Öffentlichkeit seit Anfang Juli des vorigen Jahres nicht viel zu merken war. Allerdings könne ein konkreter Termin zum Baustart noch nicht benannt werden. Zunächst sei die Grundstücksfrage zu regeln, dann müsse das Bauordnungsverfahren dazu abgeschlossen sein, um Baurecht zu haben, erläuterte Heller. Mit der Stadt sei Ende des vorigen Jahres ein städtebaulicher Vertrag abgeschlossen worden. Damit werde geregelt, dass die Investoren die Planung auf eigene Kosten erstellen lassen.

Das bestätigte auf Anfrage Stadt-Bauamtsleiter Engelhard Behrends. Der Neubau des Pflegeheimes sei nach wie vor aktuell. Der städtebauliche Vertrag sei abgeschlossen worden. Für den Grundstücksverkauf gebe es einen Optionsvertrag. Für die Bauleitplanung käme in diesem Fall ein Bebauungsplan für die Innenentwicklung zur Anwendung, da es sich um eine Fläche der Wiedernutzbarmachung handele. „Der Bebauungsplan kann im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden“, erläuterte Behrends. Erstmals hatten die Investoren die Baupläne für das neue Pflegeheim am 18. Mai 2015 im Bauausschuss vorgestellt. Dazu gab es auch einen Lokaltermin an der Pfahlweide. Dort befand sich einst ein großer Garagenkomplex. Jetzt ist es eine Grünfläche, etwa 6000 Quadratmeter groß und im Besitz der Stadt.

Die Stadt hatte analog der Beräumung von Baufanit und Kasa in Mieste die Garagen abreißen und die Fläche begrünen lassen. Damit verbunden war auch, dass das Gelände zehn Jahre brach liegen bleibt, um sich renaturieren zu können. Eine Bebauung sei auch vor Ablauf der Frist möglich, dann aber unter dem Aspekt, dass Fördergeld zurückgezahlt werden muss. Die Stadt hatte für die Beräumung der Fläche 60 000 Euro Fördergeld erhalten, die die Investoren anteilig zurückzahlen müssten. Entstehen soll ein moderner Bau mit Hotelcharakter. Die Kapazität liegt bei 90 Plätzen. Im Erdgeschoss des Hauses sollen alle funktionalen Elemente einer Pflegeimmobilie, wie Behandlungsräume und Verwaltung, angeordnet werden, dazu Speiseräume, ein öffentlicher Aufenthaltsbereich, eine Cafeteria, Küchen und Gebäudetechnik. Darüber hinaus sind im Erdgeschoss zehn Wohnungen für betreutes Wohnen geplant.

In den drei oberen Etagen werden sich die Zimmer befinden mit einem jeweiligen Umlauf als Begegnungsfläche. Für die innen liegenden Zimmer und Aufenthaltsbereiche soll eine natürliche Beleuchtung über ein begrüntes Atrium geschaffen werden. Im Außenbereich soll es eine großzügige Parkanlage, die frei zugängig gestaltet werden soll, geben. Ganz unstrittig war das Projekt nicht, denn für den Aufstellungsbeschluss gab es Anfang Juli 2015 im Stadtrat nur eine knappe Mehrheit. Die CDU-Fraktion hatte damals einen Antrag eingereicht, den Bau abzulehnen vor allem mit Blick auf ein in Letzlingen geplantes neues Pflegeheim (wir berichteten).