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Mühlenfest Kleine Leute auf großen Treckern

Einen großen Trecker fahren - am Pfingstmontag war das in Wiepke beim Mühlenfest möglich. Sogar einen Führerschein gab es.

Von Gesine Biermann 18.05.2016, 03:00

Wiepke l Ganz oben sitzen, selbst das Gaspedal treten und die riesige Maschine zum Laufen bringen: Dem siebenjährigen Ben war die Begeisterung förmlich ins Gesicht geschrieben. Na gut, mit Erhard Schulz von den IFA-Freunden war noch ein „echter“ Treckerfahrer mit an Bord. Aber das war egal. Stolz knatterte der kleine Solinger rund um den Platz. Fuhr geschickt um die Gummireifen, nahm souverän die Kurve und ließ den großen RS09 mit Hebewerk auch beim Durchfahren der Sandkurve nicht absaufen. Zu Recht konnte sich der frischgebackene Treckerpilot kurz darauf dann auch seinen eigenen Treckerführerschein abholen – ausgestellt auf seinen Namen von den IFA-Freunden Wiepke.

Dass der laut der Allgemeinen Geschäftsbedingungen nur „am Tag der Ausstellung und nur auf dem Mühlengelände Wiepke“ gültig ist, störte ihn gar nicht. Schließlich garantiert der „Lappen“ auch eine „Verlängerung im nächsten Jahr“.

Wie Ben ging es am Pfingstmontag vielen anderen kleinen Jungen – und auch einigen kleinen Mädchen. Ganz spontan waren nämlich die IFA Freunde Wiepke auf die Idee mit dem Treckerführerschein gekommen und hatten mit dieser Idee zum Wiepker Mühlen fest in diesem Jahr absolut den Vogel abgeschossen. „60 Führerscheine haben wir gedruckt, und sie sind schon fast alle“, stellte Friedrich Reich – einer der Treckerbesitzer – schon am frühen Nachmittag kopfschüttelnd fest. „Wir sind in den vergangenen Jahren so oft von Kindern gefragt worden, ob sie mal fahren können, dass wir uns das für dieses Jahr vorgenommen haben“, so Reich. Die Problematik mit der Versicherung lösten die IFA-Freunde unkonventionell: „Wir nehmen das auf unserer eigene Kappe. Und einer von uns fährt natürlich immer mit.“

Von Müller Friedrich-Wilhelm Gille gab‘s für so viel Engagement ein großes Lob: „Klasse, was sich die IFA-Freunde da einfallen lassen haben!“ Den Sprit für die Aktion, ihre Zeit und vor allem natürlich ihre tollen Traktoren stellten die Treckerbesitzer übrigens kostenlos zur Verfügung, bestätigte Friedrich Reich – genau so wie die tollen Führerscheine.

Auch sein siebenjähriger Enkel Nikos hatte sich übrigens so ein Dokument ausstellen lassen, auch wenn er mit Opa natürlich öfter mal fahren darf. Er ist eben ein echter Dorfjunge. „Und wenn sie sich für so was interessieren, machen sie wenigstens was Vernünftiges“, fand Reich augenzwinkernd.