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Einigung Ab morgen weiter warmes Wasser

Ein Versorgungsstopp von Wärme und Warmwasser drohte zahlreichen Mietern in Mieste. Der ist vom Tisch. Der Eigentümer hat gezahlt.

Von Ilka Marten 31.05.2016, 03:00

Mieste l Auch am morgigen Mittwoch wird aus den Wasserhähnen der Mieter zahlreicher Wohnblöcke in Mieste noch heißes Wasser fließen. „Die Situation hat sich entspannt. Wir haben eine Einigung mit dem Eigentümer erzielen können und haben bereits erste Zahlungen erhalten“, teilte Astrid Grüter, Sprecherin der Cofely Deutschland GmbH, am Montag auf Anfrage mit.

Der Wärmelieferant hatte mit Schreiben vom 17. Mai den entsetzten Mietern der Häuser Goethestraße 5, 7, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 22, 24, 26 sowie Heinrich-Heine-Weg 2 bis 7 angekündigt, die Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser ab 1. Juni einzustellen (wir berichteten).

Der Grund: Der Hauseigentümer hat nicht beziehungsweise unzureichend die vertraglich vereinbarten Summen an das Unternehmen gezahlt. Seit sechs Jahren versorgt die Cofely Deutschland GmbH die Häuser in Mieste. Das Unternehmen betreibt dort nach eigener Auskunft eine in seinem Eigentum stehende Wärmeerzeugungsanlage und liefert die notwendige Wärme für Heizung und Warmwasser.

Den Zahlungsrückstand, der für Cofely Grund für die Ankündigung der Abstellung von Wärme und Warmwasser war, belief sich laut Grüter auf aktuell 31 000 Euro. Es habe bereits seit längerem einen Zahlungsausstand gegeben. Eine Summe von 100 000 Euro sei im Rahmen einer Ratenzahlungsvereinbarung beglichen worden, allerdings wären zwei Raten konstant nicht bezahlt worden. Dazu kamen Nachzahlungen für 2015 in Höhe von 12 000 Euro, die ebenfalls nicht beglichen worden waren.

Eigentümer der Wohnblocks ist ein Mann aus dem niederländischen Arnheim. Ein Vertreter des Eigentümers sagte am Montag auf Volksstimme-Anfrage nur knapp: „Das Problem hat sich in Luft aufgelöst.“

Die Mieter sind von Seiten des Eigentümers bisher nicht informiert worden, dass die Wärmeversorgung nun doch nicht eingestellt wird. „So kann man mit uns nicht umgehen“, sagte Mieter Bert Schillert ärgerlich. Er wohnt mit seiner Familie in einem der Häuser. Am Tag der Berichterstattung in der Volksstimme am 21. Mai sei der Aushangzettel von Cofely am schwarzen Brett im Hausflur verschwunden, berichtete Schillert. Weitere Informationen habe es offiziell nicht gegeben, so der Miester.

Eine direkte Zahlung der Kosten für Wärme und Warmwasser wäre für die Mieter übrigens keine Alternative gewesen, „denn Direktzahlungen der Mieter an uns sind nicht möglich, da zwischen ihnen und Cofely kein Vertragsverhältnis besteht“, erläuterte Grüter.

Trotz der bereinigten Situation fügte die Sprecherin gestern noch hinzu: „Wir haben gegenüber dem Eigentümer noch einmal deutlich gemacht, dass bei erneuten Zahlungsverzögerungen wieder eine Sperre drohen kann. Wir hoffen natürlich auch im Interesse seiner Mieter, dass es dazu nicht kommen wird.“ Auch die Wohnungen, wo der Altmarkkreis Salzwedel Asylbewerber untergebracht hat, waren vom drohenden Versorgungsstopp in Mieste betroffen. Der Altmarkkreis hatte laut Aussage von Kreisdezernent Hans Thiele mit einem Fax an den Eigentümer umgehend reagiert.