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Schulgeschichte Allerhand Experimente und ein Traditionsname

Eine Riesengeburtstagsfeier gab es in Wander-Grundschule in Gardelegen. Gefeiert wurde das 25-jährige Bestehen.

Von Anke Kohl 15.09.2016, 21:00

Gardelegen l Die ersten zwei Takte von Andreas Bourani‘s Lied „Ein Hoch auf uns“ erklang, und schon dröhnte ein Chor aus 180 Kinderstimmen gestern Vormittag durch die Sporthalle der Karl-Friedrich-Wilhelm-Wander-Schule. Die Mädchen und Jungen der Grund- und der Förderschule, ihre Lehrerinnen und Lehrer und alle Kollegen feierten sich und den Geburtstag ihrer Schule lautstark mit dieser Hymne. Gänsehaut pur – so viel Fröhlichkeit, Spaß und Lust drückten die Singenden in den Zeilen aus, als sie zum Titel „Geiles Leben“ von Glasperlenspiel mitsangen. Genauso laut, voller Enthusiasmus und textsicher waren sie beim Titel „Lieder“ von Adel Tawil.

Für die super Stimmung sorgten Andreas und Steffi Trillhase mit einem mitreißenden Partyprogramm für die Kinder. So viele Spiele konnte es gestern gar nicht geben, dass alle, die ihre Hand hoben, auch wirklich hätten aktiv werden können. Egal. Dann wurden die, die das Glück hatten, bei den Spielen direkt mitzumachen, eben umso lauter angefeuert.

Eine Atempause gab es danach bei den Spielstationen auf dem Schulhof. Leitergolf, Ringe-Bingo, Seilspringen, Zielwerfen, Rollerrennen, Hulahoop oder einfach nur ein bisschen im Schatten sitzen war bis zum Mittagessen angesagt. Dann ging es auch schon zur Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Wander-Grundschule, zu der alle Gäste, Schülerinnen und Schüler und die Familien der Kinder in die Aula eingeladen worden waren.

Schulleiterin Regina Müller zählte alle ehemaligen Kollegen in ihrem kurzen, aber interessanten Abriss der Geschichte der Schule namentlich auf. Und wären alle, die der Einladung gefolgt waren, kurz aufgestanden, so hätte die Rede ein wenig länger gedauert. Denn fast alle waren sie gekommen. Drei Tage sei das Jubiläum nun gefeiert worden, sagte Müller. Wobei am Montag auch ein bisschen Lernstoff dabei gewesen sei. Denn da hätten die Kinder über den Namensgeber der Schule, Karl Friedrich Wilhelm Wander, recherchiert. Was sie dabei erfahren hatten, erzählten die Kinder gleich selbst.

 Der Fritz, wie er von seinen Eltern liebevoll genannt wurde, hatte vor seinem ersten Schultag ziemliche Angst. Die wollte ihm seine Mutter mit einem Honigbrot nehmen – es sollte ihm den Tag ein wenig versüßen. Und es war für den Jungen, der 1803 geboren worden war, etwas ganz Besonderes. Auch dass er sehr fleißig war in der Schule und schon bald zu den besten Schülern gehörte, fanden die Mädchen und Jungen heraus. Mit 20 Jahren wurde Wilhelm Wander Lehrer, und am Ende seines Lebens hinterließ er die größte Sammlung deutschsprachiger Sprichwörter. Eine Kostprobe lieferten die Grundschüler gleich dazu: „Lernen hat bittere Wurzeln. Aber es trägt süße Früchte“, „Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute“ oder „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“.

Viel Applaus gab es für das Programm, die Lieder und Gedichte, den Tanz und den frechen Rap-Song, zu dem alle Klassen etwas beitrugen.Interessant war auf jeden Fall der Rückblick auf 25 Jahre Schulgeschichte von Schulleiterin Regina Müller. Vor 25 Jahren als Grundschule Nummer 2 gegründet, die in der ehemaligen Dimitroff-Schule am Jägerstieg ihren Platz hatte, gefiel der Name eigentlich niemandem. Erst 1995 bekam die Schule ihren, in Gardelegen traditionsbewussten Namen Karl Friedrich Wilhelm Wander. Auch mit Schüler-, Lehrer-, Hortnerinnen- und Klassenzahlen erstaunte Müller so manchen ihrer Zuhörer.

„Allerhand Experimente“ und viele Erfolge zählte sie noch auf, bevor Müller schloss, dass sie mit Stolz auf ihre Schule und ihre Schüler blicke.