Baumrodungen am Burggraben

Kalbe l Als Burg-Anwohnerin Angela Ufer kürzlich von einer Reise zurückkam, glaubte sie, ihren Augen nicht trauen zu können. Mehrere alte Laubbäume am Ufer des Burggrabens waren abgeholzt worden. „Warum wurden wir nicht informiert?“, fragte Angela Ufer. In einer Mail an Bürgermeister Karsten Ruth fordert sie nun, die Burg-Anwohner über die Gründe für die Rodungen aufzuklären und auf jeden Fall Neuanpflanzungen zu tätigen.

Ob es die allerdings geben wird, ist fraglich. Denn der hohe Laubeintrag belastet seit vielen Jahren die Gewässerqualität des Burggrabens. Dessen Schlammschicht beträgt inzwischen rund 1,50 Meter – bei nur zwei Metern Wassertiefe. Immer wieder weist der Angelsportverein als Pächter des Gewässers auf dieses Problem hin, weil seine Mitglieder befürchten, dass der Burggraben bald ökologisch kippt.

Der Laubeintrag sei allerdings nur einer der Gründe für die Rodungen gewesen, wie Bauhofleiter Uwe Wolff auf Anfrage mitteilte. „Hier hat auch die Gefahrenabwehr eine Rolle gespielt“, sagte er. Denn ein Teil der abgeholzten Bäume im Uferbereich habe bedrohlich schief gestanden, zwei weitere seien innen hohl gewesen. „Wir machen das nicht, um die Leute zu ärgern“, so der Bauhofleiter weiter. Er erinnerte dabei an eine vorherige Begehung mit dem Kreis-Umweltamt sowie auch an eine von Fachleuten erarbeitete Gewässeranalyse, die vor einigen Jahren auf Initiative des damaligen Ortsbürgermeisters Mirko Wolff erstellt worden war.

Und es gibt auch Burg-Anwohner, die die Rodungen durchaus begrüßen. „Ich finde das gut“, sagte am Montag zum Beispiel Gerd Ostwald und blickte gleich neben seinem Grundstück auf die schweren Maschinen, die die abgeholzten Stämme und Äste häckselten und das geschredderte Material schließlich abtransportierten.

Laut Uwe Wolff gebe es dank der Rodungen nun auch wieder eine bessere Sicht auf die Burg, das Wahrzeichen von Kalbe.