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Altmarkkrimi Leichenfund in Lindstedter Gutsscheune

Eine Leiche für Lindstedt: Krimi-Autorin Sina Kongehl-Breddin arbeitet an einem Roman, in der der Gutshof zum Tatort wird.

Von Petra Hartmann 03.01.2018, 02:00

Lindstedt l Ein Mord mit Vorankündigung: Dieses Jahr wird in Lindstedt eine Leiche aufgefunden werden. Über die näheren Umstände der Bluttat kann aus ermittlungstechnischen Gründen noch nichts verraten werden. Bekannt ist nur die Verantwortliche: Sina Kongehl-Breddin, Krimiautorin mit Vorliebe für die Altmark und inzwischen schon mehrfache Wiederholungstäterin.

Die Frau mit den kriminellen Neigungen erblickte das Licht der Welt im Jahr 1975 in Stendal. Sie wuchs in Bismark auf und lebt heute wieder in Stendal. Erstmals mit dem Gesetz in Konflikt kam die gelernte Apothekenhelferin im Jahr 2006, als sie sich mit einem Kurzkrimi an einem Wettbewerb des Mitteldeutschen Verlags beteiligte. Ihre Geschichte „Wenn es dunkel wird in Bismark“ wurde damals nicht nur als Siegerbeitrag gekürt, sondern wurde zugleich Titelstory der Anthologie mit den besten Wettbewerbs-Beiträgen. Ihr Exemplar, in das ihr der Juryvorsitzende Horst Bosetzky – auch bekannt als Krimi-Autor „-ky“ – ein „Herzlichen Glückwunsch!“ hineinschrieb, hat noch heute einen Ehrenplatz im Regal der 42-Jährigen.

Mit Kurzkrimis, Kinderbüchern und inzwischen auch mit dem ersten Kriminalroman „Tod im Glas“ hat die Stendalerin inzwischen ein umfangreiches literarisches Werk vorgelegt. Wobei sie den vermeintlichen Giftmord im Roman nicht unbedingt nur auf ihre bis vor drei Jahren ausgeübte Tätigkeit als Apothekenhelferin zurückführen will: „Da wird ja gar nicht mit Gift gemordet, sondern mit ‚Badesalz‘, einer psychoaktiven Substanz, die auch als Droge benutzt wird“, klärt sie fachmännisch auf.

Nun also ein Mord in Lindstedt. „Ich fand den Gutshof so spannend als Tatort“, erzählt die bekennende Altmärkerin, die Wert darauf legt, ihre Leichen in heimatlichen Gefilden abzulegen. Die Gutsscheune lernte sie durch den Weihnachtsmarkt kennen, auf dem sie bereits zweimal mit ihren Werken zu Gast war. Nein, die Romanfiguren hätten keine wirklichen Lindstedter als Vorbild, wehrt sie ab. „Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig“, wie es oft im Krimi-Abspann heißt. Nur die Orte sind real.

Die Geschichte spielt im Herbst, das Manuskript ist bereits zu zwei Dritteln fertig, und das Buch soll im Frühjahr vorliegen. Geplant ist ein Umfang von rund 200 Seiten. Die Handlung bleibt noch geheim. Nur so viel will Sina Kongehl-Breddin schon verraten: Für die Leser gibt es ein Wiedersehen mit dem Ermittlerduo aus „Tod im Glas“. Der Stendaler Kriminalhauptkommissar Frank Thiemer und seine Mitstreiterin, die Privatdetektivin Eva Domberg, werden sich in dem Buch sogar etwas näher kommen. Besonders blutig soll es nicht werden, das ist nicht der Stil der Stendalerin. Sie liebt eher klassische Krimis wie die von Agatha Christie, nicht aber brutales Herumgemetzel oder psychopathische Serienmörder. Der Schwerpunkt soll eher auf den Ermittlungen und auf der Motivation des Täters liegen. „Das interessiert mich am meisten: detailliert zu schildern, wie ein Mensch dazu kam, und den Lesern zu zeigen, warum er das getan hat.“

Und wie kommt man überhaupt darauf, sich solche bösen Geschichten auszudenken? „Ich bin kein bösartiger Mensch“, sagt die Autorin lächelnd. „Eigentlich sind Krimischreiber ganz friedliche Menschen, ängstliche Menschen, die sich vielleicht gerade dadurch so gut vorstellen können, wie schlimm es ist, wenn ein Verbrechen geschieht.“ Mehr Informationen zu der Autorin gibt es auf ihrer Homepage unter www.sina-kongehl-breddin.de