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Arbeiten im Schloss Hausmeister Krause schwingt Pinsel

Das Innere des Schlosses von Goßler in Kalbe wird komplett umgestaltet. Ab Mai soll der Saal wieder nutzbar sein.

Von Cornelia Kaiser 16.02.2017, 02:00

Kalbe. Wer seinen Namen hört, der muss erst einmal schmunzeln. Denn der Mann, der da im Schloss von Goßler in Kalbe den Pinsel schwingt, heißt Krause und ist genau wie die bekannte, von Comedian Tom Gerhardt verkörperte, Fernsehfigur Hausmeister von Beruf. Letztere hatte allerdings nie eine solche Mammutaufgabe zu stemmen wie jener Mann, der seit Monaten das frühere Herrschaftshaus umgestaltet.

Es gehört der „Seniorenpflegeheim Klein Sanssouci“ GmbH, die gleich nebenan sowie auch an der Gartenstraße eine große Pflegeeinrichtung betreibt. Als Caspar Boshamer 2014 deren Geschäftsführung übernahm, da war ihm schnell klar, dass mit dem Schloss etwas passieren muss. Zu viele Räumlichkeiten standen dort leer. Die Küche war längst in den Heimanbau umgezogen. Zwar gab und gibt es das Trauzimmer im Schloss, welches inzwischen auch schon neu gestaltet worden ist, ein fremdvermietetes Büro und zwei Wohneinheiten für Auszubildende im Obergeschoss. Aber der Saal, ein Raum, in dem bequem 50 Personen Platz hätten, wurde bis dato kaum genutzt.

Das soll sich nun ändern. Dafür sorgt Hausmeister Krauses Einsatz. Er hat den großen Raum, in dem sich zuvor Tapeten an den Wänden befunden hatten, komplett neu gestaltet. Schließlich ist er gelernter Maler. Und sein Chef hat extra ein Farbkonzept erstellen lassen.

Aktuell ist Bruno Krause mit dem Anstrich der Flure beschäftigt. Auch das hohe Vestibül – jener Teil des Schlosses, der über das eigentliche Dach hinausragt – soll neu gemalert werden. Dort sollen dort künftig Buffets aufgebaut werden können. Die „Seniorenheim Klein Sanssouci“ GmbH plant nämlich, den Saal ab Mai wieder zur Nutzung anzubieten, inklusive eines Caterings. Dieses soll dann über eine eigens gegründete Menü-Service-Firma abgedeckt werden, für die gleich neben dem Vestibül eine kleine Extraküche hergerichtet wird. Dort sollen auch das Geschirr und Besteck für die Feiern untergebracht werden.

In besagtem Raum befand sich einst ein Teil des Esszimmers der Familie von Goßler, wie Caspar Boshamer von Gottfried von Goßler erfahren hat. Der heutige Hamburger,1939 in der Altmark geboren, war kürzlich mal wieder zu Besuch in der Stätte seiner Kindheit und berichtete auch, dass jener Bereich, in dem sich bis zur Inbetriebnahme des Heim- anbaus die Klein-Sanssouci-Küche befunden hatte, einmal die Reste des Esszimmers sowie ein Billardzimmer beinhaltet hat. Dort, wo vor einiger Zeit das gesamte Interieur und auch ein alter Aufzug herausgerissen worden waren, sollen laut Caspar Boshamer schon bald Büroräume geschaffen werden.

„Aber nicht mehr in diesem Jahr“, betont der Chef. Denn Hausmeister Krause hat auch so alle Hände voll zu tun. Schon seit 2016 konzentriert sich seine Arbeit voll und ganz auf den Innenbereich des Schlosses, für das 1874 Baustart war und für welches die Bezeichnung Herrschaftshaus ob der Größe eigentlich eher zuträfe. Die Familie von Goßler hatte dort bis kurz nach Kriegsende ihr Zuhause. Später war es der Sitz des Rates des Kreises Kalbe, der aber 1987 aufgelöst worden war, sowie auch der Kurgesellschaft Kalbe, die dort in den 1990er Jahren agiert hatte. Die „Seniorenpflegeheim Klein Sanssouci“ GmbH hatte das Objekt anschließend vom Kreis übernommen.