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Blumenstrauß Ortschronist mit Heimatliebe und Wanderlust

Karl-Ulrich Kleemann erhielt im Juni den Blumenstrauß des Monats. Er ist passionierter Hobby-Historiker.

Von Petra Hartmann 17.01.2017, 02:00

Letzlingen l Letzlinger Heimatgeschichte ohne Karl-Ulrich Kleemann? Vollkommen undenkbar. Ob es um Wanderungen durch das militärische Sperrgebiet geht, die er dank seiner guten Beziehungen immer wieder möglich macht, ob es um die Organisation des Heimatvereins geht, dessen Mitbegründer und Vorsitzender er ist, oder um den Förderverein der Schlosskirche. Karl-Ulrich Kleemann ist immer dann zur Stelle, wenn es darum geht, sich für seinen Heimatort einzusetzen. Er leitet auch die AG Junge Heimatforscher und begeistert die Jugend für die Geschichte ihrer Heimat.

Dass die Letzlinger sich die alten Kaiserjagden so gut vorstellen können, als wären sie selbst mit dabei gewesen, ist auf jeden Fall den Aktionen des Heimatvereins zu verdanken, bei dem Karl-Ulrich Kleemann und seine Mitstreiter in historischen Uniformen Geschichte erfahrbar machen. Mit Vorträgen und Abhandlungen informiert er über das Letzlinger Schloss, gestaltete einen Flyer zu dessen 425. Geburtstag, ist als Schlossführer unterwegs und als Mitglied des örtlichen Männergesangvereins zu hören.

Und Kleemann stellt auch die Colbitz-Letzlinger Heide vor und erforschte die Geschichte der leergezogenen Ortschaft Salchau. Dass der Letzlinger obendrein Verfasser der Ortschronik seines Heimatdorfes wurde, erscheint nur folgerichtig.

Dabei ist der engagierte Heimatforscher gar kein gebürtiger Altmärker. Er stammt aus Cobbelsdorf in der Nähe von Coswig und fand erst nach seinem Medizinstudium, als junger Arzt, nach Gardelegen. Er und seine Frau, die ebenfalls Ärztin ist, hatten damals in Rumänien studiert, waren dadurch etwas später dran als andere Bewerber und bekamen „nur“ noch die Altmark – ein Glücksgriff für den Ort.

Seine Frau wurde Landärztin in Letzlingen, er wurde Chirurg und ärztlicher Direktor im Krankenhaus in Gardelegen. So wurde Letzlingen zur Heimat des jungen Mediziner-Paares.

Für seine ehrenamtliche Arbeit und sein Engagement für den Ort Letzlingen sagte die Volksstimme im Monat Juni des vergangenen Jahres „Dankeschön“. Der Letzlinger blieb dabei bescheiden: „Ich mache das ja nicht alles selbst“, sagte er, „es helfen so viele andere mit.“ Und den Blumenstrauß reichte er an seine Frau weiter.

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